Dennis Martin ist Direktor Vertrieb und Marketing bei metalogic GmbH in München, Deutschland.

Der prognostizierte globale Stromverbrauch soll in den nächsten Jahren immens ansteigen. Dies stellt Energieversorger vor ungeahnte Herausforderungen. Von den vielen Faktoren, die den Stromverbrauch beeinflussen werden, stehen allen voran die hohe Mobilität und der gestiegene Umfang der Kommunikation. Nur ein Beispiel: Der neue Funkstandard 5G soll den Stromverbrauch in den nächsten vier Jahren um bis zu 3.8 Milliarden Kilowattstunden in die Höhe treiben. Für die effiziente Nutzung der energetischen Ressourcen bedarf es einer intelligenten Steuerung von Erzeugung und Verbrauch. Cloudbasierte Lösungen könnten hier den Durchbruch schaffen, wie die folgenden Trends zeigen.

Um die Energieversorgung gerade in Zeiten der Energiewende sicherzustellen, bedarf es der Berechnung zahlreicher Kennwerte, etwa bei der Nachfrage, sprich Verbrauch- oder Lastgangprognosen, der Erzeugung, also der Erzeugungsprognose von Wind, Solar und Wasserkraft, dem Netz an sich, was sich in Netzprognose für Auslastung, Verlust, Effizienz zeigt, sowie bei den Preisprognosen für Strom und Gas.

Für grosse Anbieter bedeutet das die tägliche Durchführung von Prognoseberechnungen für mehr als ein Terabyte an Daten. Ein Job, wie gemacht für die Cloud. Die hierfür notwendige Skalierbarkeit und Geschwindigkeit werden durch eine grosse Anzahl von kurzfristig bereitstellbaren sogenannten «Containern» erreicht. Container umfassen im Gegensatz zu vollständigen virtuellen Maschinen lediglich Anwendungen mit ihren virtualisierten Umgebungen und lassen sich in der Cloud nach Bedarf an- und abschalten. Die Bearbeitungszeit für Prognosen ist im Vergleich zu einer On-Premise-Lösung um Grössenordnungen geringer.

Gerade neue Energieversorger und Energie-Start-ups werden von Forecasting-as-a-Service und Managed Services profitieren. Mit Forecasting-as-a-Service können die Input-Daten für die Prognose einfach hochgeladen werden und der gesamte Prognoseprozess wird vom Anbieter durchgeführt. Die Ergebnisse werden dann täglich zur gewünschten Uhrzeit geliefert. Insgesamt bieten Managed Forecasting Services eine bessere Gesamtleistung, höhere Qualität und grosse Flexibilität. Durch die hohe Effizienz spart man nicht nur viel Zeit, sondern auch Kosten, da nach dem Pay-as-you-go-Prinzip nur die tatsächlich benötigte Zeit für die Berechnung einer Prognose abgerechnet wird. So gehen enorme Kosteneinsparungen Hand in Hand mit einer deutlichen Steigerung der operativen Effizienz!

Die hohe Performance und Verfügbarkeit von Cloud-Lösungen macht es für Energieversorger leicht, neue auf Daten basierende Services anzubieten. Ein Beispiel aus Schweden zeigt, wie Microsoft und Vattenfall für deren Kunden über Azure einen Dienst aufgesetzt haben, der ihnen über ein Dashboard präzise ihren aktuellen Energie-Mix aufschlüsselt. So können die dortigen Verbraucher sicher sein, dass sie zum Beispiel nur mit Strom aus erneuerbaren Quellen versorgt werden. Durch beliebig skalierbare Ressourcen und intelligente Dienste lassen sich Stromnetze mithilfe von Cloud-Lösungen sehr viel vorausschauender verwalten. Prozesse zur Netzsicherung und der Umleitung von Stromquellen können in der Cloud gehostet werden, die durch ihre hohe Ausfallsicherheit und Geschwindigkeit eine rechtzeitige Ausführung unterstützt.

Kostensenkung, Effizienzsteigerung und Flexibilität sind letztendlich die entscheidenden Schlüsselfaktoren, die langfristig alle Unternehmen im Energiesektor zur Migration in die Cloud anregen werden.

www.metalogic.ch