Dr. Stefan Schwarz ist Partner Business Consulting bei Teradata.

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist zurzeit allgegenwärtig – die Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie sind vielseitig und entwickeln sich stetig weiter. Dabei gehen die Meinungen der Deutschen zu KI allerdings stark auseinander: So sind 38 Prozent der Befragten der Meinung, dass KI ihr Leben verbessern wird. 33 Prozent hingegen empfinden KI als gefährlich und 30 Prozent der Befragten macht sie sogar Angst. Doch hier lohnt sich
ein genauerer Blick auf die Zahlen sowie die mittel- und langfristigen unternehmerischen
Erwägungen.

Viele Unternehmen erkennen, dass Digitalisierung und KI Wettbewerbsvorteile darstellen. Angst vor technologischer Veränderung ist ein schlechter Berater in diesen Zeiten, denn langfristig gefährdet sie die Zukunft eines Unternehmens und damit die Arbeitsplätze der Mitarbeiter. Technologischer Wandel heisst nicht automatisch Arbeitsplatzverlust. Die Unternehmen profitieren nämlich weitaus mehr davon, ihre jetzigen Mitarbeiter in KI und Datenanalyse weiterzubilden. Ein Szenario: Ein Produktionsunternehmen möchte Predictive Maintance für seine Maschinen einsetzen und benötigt dafür eine Person, welche die notwendigen Daten in das KI-System einspeist und auswertet. Dafür braucht es weitaus  mehr als nur Datenexpertise. Ein detailliertes Verständnis der Maschine und ihrer Funktionsweise ist entscheidend – ein Ingenieur, der eine Weiterbildung in Predictive Maintaince erhalten hat, ist hier deutlich qualifizierter. Durch KI werden sich zahlreiche Wertschöpfungen in einem Unternehmen vom Menschen auf die Technik verlagern. Reduziert sich die Wochenstundenzahl, weil KI einen Teil der Arbeitslast übernimmt, haben Mitarbeiter mehr Zeit für ihre Familie und Freizeit. Von dieser Entwicklung profitiert  letztendlich auch die Gesellschaft als Ganzes. Der Geldvorteil, der durch diese effizientere Arbeitsweise erwirtschaftet wird, kann insbesondere dazu benutzt werden, um Angestellte beim Erlernen neuer Fähigkeiten im Bereich der KI zu unterstützen.

KI ist jedoch kaum in der Lage, den Menschen in der Arbeitswelt überflüssig zu machen. Sie eignet sich hervorragend für Mustererkennung, aber auch Einfühlungsvermögen
und Innovationskraft entscheiden letztendlich über den Erfolg in der Arbeitswelt – Faktoren, die eine Maschine nicht leisten kann. Im Optimalfall soll KI den Menschen bei der Verwirklichung seiner Kreativität und seiner Fähigkeiten unterstützen, nicht ersetzen.
Ohne die Bedenken der Bevölkerung gegenüber KI zu adressieren, wird diese Technologie niemals ihr volles Potenzial entfalten können. Es liegt an der Politik, den KI-Entwicklern und
den Unternehmen, nicht nur Aufklärungsarbeit zu leisten, sondern auch einen angemessenen und rücksichtsvollen Übergang in diese neue technologische Ära zu gestalten.

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