Eine Erfindung kann durch ein Patent geschützt werden, wenn diese bestimmte Voraussetzungen erfüllt.

Wissen ist Macht – und entsprechend wertvoll. Einen besonderen Datenschatz stellen für Unternehmen die über 120 Millionen Patentschriften dar, die frei verfügbar sind. Mithilfe einer begleiteten Patentrecherche erhält man schnell und effizient wertvolle Informationen über die eigenen Innovationen oder die der Mitbewerber.

Patentschriften werden weltweit 18 Monate nach der Anmeldung in verschiedenen Datenbanken veröffentlicht – damit stehen Start-ups, KMU und Forschenden jederzeit und kostenlos wertvolle aktuelle Informationen zur Verfügung. Die Schriften enthalten gut strukturiertes Wissen über Firmen und neue Technologien. Experten gehen davon aus, dass je nach Branche bis zu 80 Prozent des in Patenten offenbarten technischen Wissens nirgendwo sonst publiziert ist.

Für KMU, Start-ups, Einzelerfinder und öffentliche Forschungseinrichtungen bietet das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) die begleiteten Patentrecherchen an. Ein Patentexperte recherchiert gemeinsam mit dem Kunden in den relevanten Patentdatenbanken. Die Recherche gibt einen ersten Überblick zum Stand der Technik und hilft bei der Einschätzung, ob die Idee neu ist. Das Resultat ist die Basis für weitere Schritte, zum Beispiel eine Patentanmeldung oder Gespräche mit Investoren.

Eine begleitete Patentrecherche liefert aber noch mehr. So findet ein KMU vielleicht technische Lösungen, an die es bisher nicht gedacht hat. Daneben bewahrt die Suche auch davor, Bestehendes noch einmal zu entwickeln – sie deckt sofort auf, wenn jemand bereits die gleiche Idee hatte. Verwendet man für die Produkte oder Verfahren geschützte Erfindungen? Diese Frage sollte man unabhängig von eigenen Patenten klären. Mit einem regelmässigen Blick in die Patentliteratur entdeckt man zudem die Erfindungen der Mitbewerber.

Grundlage für Geschäftsentscheide
Ein weiteres Angebot ist die Begleitete Patentumfeldanalyse. Sie ermöglicht einen vertieften Blick auf die Mitbewerber und Technologien. Ein Patentexperte ermittelt gemeinsam mit dem Kunden eine Grundmenge an relevanten Patentdokumenten aus dem gewünschten Technologiegebiet und analysiert anschliessend die Daten. Dabei geht es zum Beispiel um die Fragen, welche technologischen Trends sich erkennen lassen oder wer neu am Markt ist oder sich zurückgezogen hat. Ebenso erkennbar werden Mitbewerber oder mögliche Partner. Mit der Patentumfeldanalyse erhält man eine gute Grundlage für Geschäftsentscheide.

Fünf Tipps für einen bewussten Umgang mit wertvollem geistigem Kapital:
1. Überlegen Sie sich den Schutz Ihrer Innovationen und Kreationen. Die gewerblichen Schutzrechte Marken, Patente und Designs sowie das Urheberrecht sind gute Mittel, um gegen allfälligen Missbrauch vorzugehen.
2. Schützen Sie frühzeitig. So können Mitbewerber zum Beispiel Ihre Ideen nicht als ihr geistiges Eigentum registrieren und damit allenfalls Ihre Geschäftstätigkeit einschränken.
3. Verletzen Sie mit Ihren Produkten und Dienstleistungen nicht das geistige Eigentum von Dritten. So vermeiden Sie Abmahnungen – oder dass Sie Ihre Produkte vom Markt nehmen und Schadenersatz leisten müssen.
4. Nutzen Sie die öffentlich zugänglichen Informationen für Ihren Vorsprung: Recherchen in Marken- und Patentdatenbanken können Sie zum Beispiel inspirieren oder bieten Entscheidungsgrundlagen. Sie erlauben zudem, die Neuheit von Erfindungen zu klären.
5. Machen Sie Ihr geistiges Eigentum zu Geld: Sie können Marken, Patente, Designs und Urheberrechte zum Beispiel verkaufen oder anderen gegen Lizenzgebühren die Nutzung der geschützten Leistungen erlauben.

www.ige.ch/begl-patrech