Obwohl Schweizer Führungskräfte im Allgemeinen mit den Inklusions- und Diversitäts-Massnahmen ihrer Unternehmen zufrieden sind, haben 75 Prozent der Frauen weiterhin den Eindruck, dass es für sie schwieriger ist, berufliche Fortschritte zu machen.

Laut einer Studie der Personalberatung Robert Walters sind 74 Prozent der Schweizer Führungskräfte der Meinung, dass ihr Unternehmen Inklusion und Diversität fördert. Dennoch fühlen Frauen sich in Bezug auf die berufliche Entwicklung nicht gleichberechtigt mit Männern: 75 Prozent von ihnen glauben, dass es schwieriger ist, als Frau befördert zu werden, im Vergleich zu nur 23 Prozent der Männer. Darüber hinaus sind nur 45 Prozent der Männer der Meinung, dass Frauen in der Schweiz in Führungspositionen unterrepräsentiert sind, verglichen mit 85 Prozent der Frauen.

«Die Aktienrechtsreform hat mehrere Regelungen zugunsten der Gleichberechtigung in Unternehmen eingeführt, darunter die Feminisierung der Vorstände und der Geschäftsführung grosser Unternehmen. Obwohl diese Massnahmen keinen Zwangscharakter haben, ist es wichtig, dass diese Führungsinstanzen mit gutem Beispiel vorangehen und den Weg zur Gleichstellung der Geschlechter aufzeigen. Dies betrifft nicht nur die Stellung der Frau, sondern auch die Diversität der Gesellschaft insgesamt», bekräftigt Christian Atkinson, Direktor Robert Walters Schweiz.

Unterstützt die Unternehmenskultur die Beförderung von Männern?

Über die Ursachen dieser Unterrepräsentation in Führungspositionen besteht Einigkeit. Für Frauen begünstigt die traditionell patriarchalische Unternehmenskultur in ihrem Wesen bereits die Beförderung von Männern in Führungspositionen (66 Prozent) und fördert nicht aktiv Inklusion und Diversität (58 Prozent). Die Frauen sehen ebenfalls einen direkten Zusammenhang mit der Schwierigkeit, nach der Mutterschaft an den Arbeitsplatz zurückzukehren (39 Prozent). Männer wissen um dieses Problem und sind sogar noch überzeugter davon, dass die Unterrepräsentation von Frauen auf die Schwierigkeiten bei der Rückkehr aus dem Mutterschaftsurlaub zurückzuführen ist (48 Prozent).

«Frauen wird oft die Möglichkeit gegeben, nach dem Mutterschaftsurlaub in eine Teilzeitbeschäftigung zu wechseln. Diese Flexibilität ist zwar gut für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sollte aber kein Hindernis für ihren beruflichen Fortschritt sein. Seit Anfang 2021 ist ein Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen in der Schweiz die Norm; die Unternehmen, denen das Wohl ihrer Mitarbeiter besonders am Herzen liegt, bieten sogar einen Vaterschaftsurlaub von bis zu vier Wochen an und sorgen dafür, dass dieser Urlaub auch tatsächlich genommen wird. Diese arbeitsrechtlichen Änderungen bringen die Schweiz allmählich in Richtung einer grösseren Gleichstellung der Geschlechter, auch wenn der Abstand im Vergleich zu anderen Ländern immer noch erheblich ist», sagt Guillaume Blanchin, Direktor von Robert Walters Genf.

robertwalters.ch