Die Basler Freizeitaktion (BFA) feierte am 12. Oktober mit der Premiere von «fyrimmerjung», einem Querschnitt durch sieben Jahrzehnte Basler Jugendkultur, im Theater Basel ihren 70. Geburtstag. Gleichzeitig erfolgte der Namenswechsel in «Jugendarbeit Basel» (JuAr).

Die JuAr ist die grösste und wichtigste Organisation in der Basler Jugendarbeit. Mit heute insgesamt 16 operativen Einheiten erreicht die JuAr durch ihre Angebote statistisch gesehen 180ʼ000 Nutzer oder alle Basler Kinder und Jugendliche mehrfach im Jahr. Über 60 ausgebildete Festangestellte und annähernd 100 freie Mitarbeitende gewährleisten Jugendarbeit auf hohem professionellem Niveau. Seit Juni 2012 bekleidet der Basler Publizist und Autor Christian Platz das ehrenamtliche Präsidium.

«Geschäftsführer»: Wie haben sich die Aufgaben der BFA – oder jetzt JuAr – seit ihrer Gründung vor 70 Jahren verändert?

Christian Platz: Als die BFA 1942 entstand, ging es vor allem darum, die Jugendlichen von anrüchigen Nachtclubs fernzuhalten und ihnen stattdessen Möglichkeiten so genannt sinnvoller Freizeittätigkeiten anzubieten. Im Wandel der Zeiten hat sich der Fokus verändert. Die BFA schuf Plattformen für junge Menschen, die es ihnen ermöglichte, ihre Interessen zu verwirklichen. Dies aus der Erkenntnis heraus, dass Jugendliche vor allem auch ausserhalb der Schulen gefördert werden müssen und dabei perspektivische Lerninhalte erwerben können. Dies ist ein zentrales Element der Jugendarbeit, so, wie sie die BFA in den letzten Jahrzehnten auch entwickelt und umgesetzt hat.

Der Begriff Jugendarbeit beinhaltet aber nicht nur einfach das Bereitstellen von Kreativ- und Freizeitangeboten?

Das wäre in der Tat eine falsche Interpretation unserer Arbeit. Natürlich sind der Basler Ferienpass und die Jugend-Freizeitkarte colour-key weiterhin sehr beliebte Angebote. Aber unsere massgeschneiderten Angebote zum Beispiel in den sechs gemischten Quartiertreffpunkten sowie in unserem speziellen Treff für Mädchen und junge Frauen, im Jugend- und Kulturzentrum Sommercasino, in der Freizeithalle Dreirosen mit dem RiiBistro und einem Beschäftigungsprogramm für arbeitslose Jugendliche oder in den schulischen Tagesstrukturen sind präzise auf die Bedürfnisse der Jugendlichen in der Region Basel zugeschnitten. Viele davon werden inhaltlich weitgehend durch die Jugendlichen selbst gestaltet. Unsere Teams agieren dabei sensibel begleitend und bringen ihre grosse Erfahrung ein. Sie agieren auf Augenhöhe mit den Jugendlichen und thematisieren sowie reflektieren kritisch ihre Anliegen. Einen immer wichtigeren Stellenwert nimmt unsere professionelle Jugendberatung ein, die von der Schuldenberatung bis zur Hausaufgabenhilfe geht.

Was waren die Gründe für den Namenswechsel?

Mit dem 70-jährigen Jubiläum schien uns der Zeitpunkt gekommen, den seit langem vollzogenen Wandel in den Tätigkeitsfeldern der BFA mit einem Namenswechsel zu dokumentieren. Gleichzeitig haben wir uns auch von unserem alten Erscheinungsbild verabschiedet, und in Zusammenarbeit mit der Grafik-Designer-Abschlussklasse der Schule für Gestaltung Basel ist ein neues Erscheinungsbild für unsere Organisation geschaffen worden.

Christian Platz
Alter: 47
Zivilstand: ledig
Erlernter Beruf: Journalist
Heutige Position: Präsident JuAr (ehrenamtlich); Autor, Publizist; Dozent Schule für Gestaltung
Hobby: Gitarre spielen
Homepage: www.platz-basel.ch

Jugendarbeit Basel JuAr
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