Innovationen sind unbestritten ein entscheidender Treiber für unternehmerischen Erfolg und gesellschaftlichen Wohlstand. Schweizer Unternehmen mit Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten investieren durchschnittlich mehr als vier Prozent ihrer Umsätze in Innovationsprojekte. Voraussetzungen für erfolgreiche Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind dabei der Zugang zu einem breiten internen und externen Wissen sowie die Fähigkeit, dieses Know-how bei Bedarf schnell aufzubauen.

Beim Innovationsweltmeister Schweiz spielen Fachhochschulen für den Transfer von Wissen eine bedeutende Rolle. Neben der Wissensvermittlung in der Lehre und gemeinsamen Forschungs- und Entwicklungsprojekten mit Unternehmen sind Start-up-Aktivitäten von Studierenden ein exzellentes Beispiel für den Transfer. So können gründungsmotivierte Studierende auf die Expertise und die vielfältigen Erfahrungen von Dozierenden zurückgreifen, die zu einem grossen Teil aus der Praxis stammen. Fachhochschulen verfügen somit über sehr gute fachliche Kompetenzen u. a. in den Bereichen, die von Gründerinnen und Gründern besonders nachgefragt werden: Entrepreneurship, Finance, Risikokapitalfinanzierung und Innovationsmarketing. Wie hoch das Potenzial für eine Unternehmensgründung unter FH-Studierenden tatsächlich ist, zeigt eine Studie der Fernfachhochschule Schweiz (FFHS). Demnach haben 70 Prozent der FFHS-Studierenden schon einmal über eine Firmengründung nachgedacht. Jeder Dritte hätte die Idee bei entsprechender Unterstützung weiterverfolgt. Die Studie identifiziert einige Angebote, die Gründungswillige nutzen würden. Dazu gehören ein verstärkter Austausch mit Experten aus dem Fachhochschulumfeld, um das eigene Netzwerk qualitativ zu ergänzen, und die Möglichkeit, Ideen vor einem Fachpublikum zu präsentieren. Für KMU ist der Wissenstransfer aus den Fachhochschulen ebenfalls bedeutend. Während bei der Zusammenarbeit in technischingenieurwissenschaftlichen Forschungsprojekten vor allem die Entwicklung spezifischer Produkte im Vordergrund steht, geht es bei sozialwissenschaftlichen Themen oft darum, Methodenwissen und bestimmte Vorgehensweisen zu entwickeln.

Erfahrungen zeigen weiterhin, dass KMU-Verantwortliche häufig vor der Herausforderung stehen, wie sie Zugang zu Wissen über neue Trends und deren Potenzial erhalten können. Ein aktuelles Beispiel ist der Themenbereich Digitalisierung, Smart Data und Industrie 4.0. Vielen Firmen fällt es schwer, Nutzen und Aufwand von Digitalisierung und Data Analytics abzuschätzen. Hier können Expertenteams von Fachhochschulen Hilfe leisten, indem sie Trends aufzeigen, firmenspezifisches Know-how aufbauen und bei Bedarf mit Unternehmen Umsetzungsstrategien erarbeiten.

Eine gerade erschienene Studie von britischen Forschern belegt mit neuen Daten die zentrale Bedeutung des Zugangs zu externem Wissen durch die Zusammenarbeit mit Forschungs- und Entwicklungspartnern. Sie zeigt jedoch auch klar, dass eine Mehrzahl von Firmen deutlich unterhalb des optimalen Kooperationslevels operiert und somit enormes Innovationspotenzial verschenkt. Für den Zugang zu Forschungsexpertise, Methodenwissen und Wissen über neuste Trends können Fachhochschulen für Unternehmen eine entscheidende Quelle darstellen. KMU dürfen sich diese Tatsache öfter bewusst machen und bei der Wissensaneignung und dem Zugang zu Methoden-Know-how aktiver auf Fachhochschulen zugehen.

Weitere Informationen:
www.ffhs.ch