Egal, ob Unternehmen über Public oder Private Clouds in das Cloud Computing einsteigen – am Ende werden die meisten bei hybriden Infrastrukturen landen, denn mit ihnen lassen sich die jeweiligen Vorteile der beiden Technologien optimal nutzen. Die grösste Flexibilität für Mitarbeiter verspricht dabei eine Multi-Cloud-Strategie.

von Stefan Troxler

Dem Cloud Computing gehört die Zukunft der Unternehmens-IT – denn es bietet die Möglichkeit, Infra-strukturen schnell und einfach an geänderte Markt- und Business-Bedingungen anzupassen und so flexibel auf den kontinuierlichen Wandel der Märkte zu reagieren. Der Begriff Cloud wird heute oftmals noch unterschiedlich interpretiert. Die wichtigsten Merkmale eines Cloud-Dienstes sind: -Service auf Abruf, überall und jederzeit Zugang, Ressourcen-Pooling, rasche Elastizität sowie messbarer Service.

Um die Vorteile einer hybriden Infrastruktur zu nutzen, sollten die privaten und öffentlichen Plattformen und Services angeglichen werden und standardisiert sein, was heute oftmals noch nicht der Fall ist. Ein gutes Beispiel ist Microsoft. Die Public- und Private-Cloud-Architekturen werden über kurz oder lang verschmelzen. Dies wird für Microsoft eine massive Reduzierung der Entwicklungskosten bedeuten, und für die Kunden wird die standardisierte und universelle Plattform die Flexibilität -erhöhen und das Management der Plattform vereinfachen.

Leistungsfähiger Service im Vordergrund
Zahlreiche Unternehmen sind auch schon in der einen oder anderen Form in das Cloud Computing eingestiegen. Viele von ihnen nutzen bereits die Public Cloud – etwa, um Anwendungen wie das E-Mail-System kostengünstig zu beziehen oder eine Entwicklungs- und Testumgebung für ihre Anwendungen schneller und einfacher einzurichten, als dies mit einer Inhouse–Infrastruktur möglich wäre. Kleinunternehmen und Start-ups können ohne eigenes IT-Personal die Services einer leistungsfä-higen Infrastruktur in der öffentlichen Cloud nutzen. Es ist aber auch so, dass viele -Software-Anbieter vermehrt ihre Applika-tionen exklusiv als Software-as-a-Service (SaaS) anbieten und somit der Kunde gar keine Auswahlmöglichkeiten mehr hat, -sofern er diese Applikation nutzen will. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Finanzierung dieser Plattformen. Ein -klarer Trend geht Richtung Consumption-Based-Pricing-Modelle, wo beispielsweise analog zur privaten Stromrechnung monatlich abgerechnet wird.

Immer mehr Unternehmen wählen mittlerweile aber auch einen Einstieg über den Aufbau von Private-Cloud-Architekturen, denn Public Cloud Services müssen nicht zwingendermassen kostengünstiger sein als Private-Cloud-Infrastrukturen. Unter einer Private Cloud versteht man den Einsatz gleicher Technologien und Methoden wie bei der Public Cloud: Konsolidierung der Ressourcen, Standardisierung (zum Beispiel Software-defined Datacenter basierend auf einer universellen x86-Server-Plattform für Networking, Storage und Computing), Virtualisierung, Automation und Management bis hin zu Self-Provisioning-Portalen für interne Kunden. Dies führt im Endstadium dazu, dass der Benutzer Services beziehen wird, aber für ihn gar nicht ersichtlich ist, aus welcher Cloud der Service kommt. Private-Cloud-Architekturen können mittlerweile deutlich leichter aufgesetzt werden als in der Vergangenheit, geben den Unternehmen mehr Flexibilität und Kontrolle über ihre IT als Public-Cloud-Lösungen und lassen weniger Sicherheitsbedenken aufkommen, sofern der Sicherheit genügend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Aber ganz egal, welchen Einstieg Unternehmen in das Cloud Computing wählen – am Ende werden die meisten von ihnen bei hybriden Infrastrukturen landen. Diese verbinden Private und Public Clouds so miteinander, dass die unterschiedlichen Vorteile der beiden Ansätze kombiniert werden.

Private und Public verschmelzen
Durch eine geschickte Aufteilung der -Daten auf diese beiden Welten können Unternehmen ihre Infrastruktur in zahlreichen Punkten optimieren und ihrem Personal die Arbeit erleichtern:

  • Die Beschleunigung von Innovationen ermöglicht ihnen, ihren Kunden schneller neue Mehrwerte zu bieten.
  • Sie können agiler auf sich ändernde Marktanforderungen reagieren.
  • Bereits vorhandene, nicht-proprietäre und standardisierte Technologien lassen sich optimal nutzen, wodurch langfristig die Gesamtbetriebskosten sinken.
  • Compliance- und Sicherheitsanfor-derungen kritischer Daten und Systeme können einfacher erfüllt werden.
  • Die IT-Umgebung wird vereinfacht und lässt sich leichter verwalten.

Eine entscheidende Stärke ist ausserdem die grosse Auswahl bei der Ausführung von Workloads. Hybride Cloud-Strukturen ermöglichen es Unternehmen, ihre unterschiedlichen Workloads über verschiedene Clouds hinweg laufen zu lassen. Das gibt ihnen die Möglichkeit, für jeden einzelnen davon zu jedem Zeitpunkt die kosten-effektivste und verlässlichste Plattform oder Plattform-Kombination einzusetzen. Verursacht beispielsweise ein bestimmtes Ereignis oder eine aktuelle Geschäftschance Lastspitzen in Web- oder IT-Systemen, die normalerweise auf Private-Cloud-Plattformen laufen, können diese durch zusätzliche Ressourcen aus der Public Cloud schnell und einfach abgefangen werden. Deren Server- und Storage-Kapazitäten lassen sich innerhalb kürzester Zeit erweitern und bei Bedarf anschliessend auch wieder reduzieren.

Ziel ist die Multi-Cloud
Damit in Fällen wie diesen die Unternehmen eine möglichst grosse Auswahl haben und sich damit für die optimale Variante entscheiden können, werden sie bei ihren -Hybrid-Cloud-Infrastrukturen langfristig eine Multi-Cloud-Strategie verfolgen. Das heisst, sie kombinieren künftig ihre Private Clouds nicht nur mit Services aus einer einzigen, sondern mehreren öffentlichen Clouds wie Amazon Web Services, Microsoft Azure oder der Google Cloud. Allerspätestens dann benötigen sie allerdings eine zentrale Managementkonsole, mit der sich die Private und Public Clouds inklusive IaaS-Services und Anwendungen einheitlich verwalten lassen. Nur dann ist gewährleistet, dass die Unternehmen schnell und effizient immer die ideale Konstellation -realisieren können.

Nicht zu vergessen: Die Optimierung der Infrastruktur durch Nutzung einer Multi-Cloud-Strategie und anderer innovativer Ansätze wie Hyper-Converged-Lösungen vereinfachen auch das Arbeitsleben des IT-Personals. Die gesparten zeitlichen Ressourcen können IT-Administratoren gewinnbringend dazu nutzen, sich um die wachsenden Business-Anforderungen und zukunftsfähige Trends zu kümmern wie zum Beispiel Digitalisierung, Industrie 4.0 oder Internet of Things – und somit das Unternehmen beim Erreichen der Geschäftsziele zu unterstützen.

Weitere Informationen:
www.dell.ch