Es gilt einige Tipps und Tricks zu befolgen, damit Jungunternehmen kritische finanzielle Phasen meistern.

Wer alles richtig machen will, muss wachsam und offen gegenüber Innovationen sein. Eines der wichtigsten Credos lautet hier: positive Kundenerlebnisse schaffen.[1] Kunden sind an einem schnellen und effizienten Kauferlebnis interessiert. Zur Erfüllung dieses Bedürfnisses tun Jungunternehmer gut daran, sich mit Themen wie Research, Buchhaltung und Marketing auseinanderzusetzen.

In der letzten Ausgabe wurden die grössten (Finanz-)Fallen für Start-ups thematisiert. Falls Sie sich darin wiedergefunden haben und neugierig geworden sind, wo Sie allenfalls Hebel ansetzen sollten, lohnt sich der folgende Artikel. Wir zeigen relevante Tipps und Tricks für Unternehmensgründer, damit sie nicht in die (Finanz-)Fallen tappen. 

Life- & Tech-Hacks für den sicheren Umgang mit den Finanzen
Erfahren Sie hier, wie sich die gängigsten Fehler von Jungunternehmern grundsätzlich vermeiden lassen:

#1: Ich kann vieles, aber keine Buchhaltung
Neugründer tun sich mit dem Thema Finanzen häufig schwer. Gerade Jungunternehmer, die keinen kaufmännischen oder betriebswirtschaftlichen Hintergrund haben, sind darum gut bedient, auf Basis des Businessplans einen Finanzplan zu erstellen – und diesem zu folgen. Natürlich muss auch die Buchhaltung selbst kompetent geführt werden. Dienstleister oder auch Inkubatoren schaffen hierbei Abhilfe, indem sie mit entsprechenden Tools, Templates oder Lösungen die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Buchhaltung schaffen[2].

#2: Der Kunde bezahlt, wie er es will
Kunden nutzen vor, während und nach einem Kaufentscheid verschiedene Kanäle (zum Beispiel Google, Instagram etc.). Die Harvard Business Review konnte in einer Studie die Wichtigkeit der Omnichannel-Strategie nachweisen: Kunden, die ihren Einkauf über mehrere Kanäle ausweiten, geben im Durchschnitt vier Prozent mehr für jeden Einkauf im Geschäft und zehn Prozent mehr für Online-Shopping aus, als Kunden, die nur einen Kanal nutzen. Und: Mit jedem zusätzlich genutzten Kanal wird mehr Geld im Geschäft ausgegeben. Kunden beispielsweise, die mehr als vier Kanäle nutzen, geben durchschnittlich neun Prozent mehr im Geschäft aus, als Kunden, die nur einen Kanal nutzen. Der Einkauf und auch das Payment sind nicht länger an einen bestimmten Kanal gebunden, sondern muss sich nach den Kundenpräferenzen richten – der Mehrwert liegt auf der Hand: Der Kunde kauft mehr und das Unternehmen steigert damit seinen Umsatz.[3]

#3: Über die Kundenbeziehung verkaufe ich Produkte
Wer das grosse Ganze im Überblick behält, macht sich auch Gedanken zu kundenspezifischen Marktentwicklung, Marketing und Zahlungsmöglichkeiten. Wie bringe ich mein Produkt am besten an meine Zielgruppe? Wie schaffe ich eine Nachfrage? Und wie stelle ich sicher, dass sie sich zu wiederkehrenden Kunden entwickeln? Um mit der Marketingstrategie die Zielgruppe zu erreichen, muss sich das Unternehmen seinen Stärken bewusst sein.[4] Wer sich beispielsweise mit einer Omnichannel-Strategie konsequent an seinen Kunden orientiert, kann sich damit bereits von der Konkurrenz abheben. Dies kann dann auch attraktiv nach aussen getragen werden: Storytelling – eine Geschichte erzählen und damit Aufmerksamkeit gewinnen – ist hierbei das Zauberwort.[5]

#4: Die Statistik weiss mehr als mein Bauch
Unternehmen sind zusehends gefordert, neue Möglichkeiten der Datenanalyse zu entwickeln, um durch neue Erkenntnisse eine bessere Performance zu erreichen. Um diese bewusst steuern und planen zu können, müssen Unternehmen noch tiefergehende Einblicke in ihr Geschäft gewinnen. Feedbackmöglichkeiten, CRM (Customer-Relationship-Management), Reportings zu Payment-Bewegungen – die Fülle an (auch bezahlbaren oder gar kostenlosen) Tools, um mehr über den Markt, die eigenen Kunden oder auch die Konkurrenz zu erfahren, sind gross. Mit der richtigen Auswahl dieser Hilfsmittel und den daraus gewonnen Erkenntnissen lassen sich wiederum neue kundenfreundliche Angebote evaluieren.

#5: Mein liebster Arbeitskollege komplementiert mich
Die richtigen Mitarbeitenden sind diejenigen, die das können, was man selbst nicht bereits kann bzw. weiss und Eigenschaften mitbringen, die man selbst nicht besitzt. Gerade in der Gründungsphase sollte man sich vor dem Einstellungsverfahren intensiv damit auseinandersetzen, welche Rollen man zu besetzen hat und welche Fähigkeiten mögliche Teammitglieder mitbringen müssen. Die Devise lautet: Eine Stelle lieber länger unbesetzt lassen, als eine Notlösung einzugehen. Ein solches Arbeitsverhältnis aufzulösen ist denn auch ein Kosten- und Zeitfaktor – und im Sinne beider Parteien zu vermeiden. Wer also bereits zu Beginn die richtigen Teammitglieder an Bord holt, kann Vorsprünge realisieren und sich gegenüber der Konkurrenz einen zeitlichen Vorteil verschaffen.[6]

Weitere Informationen gibt es hier.

[1] Harvard Business Review, 2017, Artikel «A Study of 46,000 Shoppers Shows that Omnichannel Retailing works»

[2] https://www.junge-gruender.de/kostenlose-tools/#Buchhaltung

[3] Harvard Business Review, 2017, Artikel «A Study of 46,000 Shoppers Shows that Omnichannel Retailing works»

[4] Business.com, 2018, Artikel «Drawing on the Philosophy and Theory of Marketing to Create an Effective Marketing Strategy in Today’s Digital World»

[5] Venturelab, Artikel «Fünf Marketing-Tipps für Startups»

[6] Gründerszene.de, 2013, Artikel «Typische Fehler bei der Gründung»