von Bernhard Bauhofer

Alle Jahre wieder locken im Januar Top-Events wie das Alpensymposium in Interlaken oder das Weltwirtschaftsforum in Davos die Wirtschaftswelt in die Alpen. Sie sind das Stelldichein der Businesselite, das Get-together des Who-is-Who der globalen Wirtschaft. Von Sicherheitskonferenzen, über G7-Gipfel und Sondergipfel – auch in der Politik reiht sich das Jahr über ein Summit an den andern, bei denen oft schon im Vorfeld feststeht, dass keine Beschlüsse und damit Resultate zu erwarten sind. Lohnt sich also der ganze Aufwand dieser Zusammenkünfte?

Das Internet – so ist man sich einig – kann den persönlichen Kontakt und Austausch in der Wirtschaft und Politik nicht ersetzen. Doch angesichts der mageren Resultate und Konsequenzen, die gezogen werden, muss sich insbesondere WEF fragen lassen, ob dieser monströse Aufwand, der grossenteils von der öffentlichen Hand – und somit vom  nicht am Anlass vertretenen Steuerzahler finanziert wird – zu rechtfertigen ist und sich die Überhöhung und Zelebrierung der Wirtschaftselite, die bei der Erklärung oder gar Vorhersage von globalen Ereignissen wie der Dotcom-Blase oder der Subprime- und der daraus resultierenden globalen Finanzkrise kläglich gescheitert war, mittlerweile nicht deplatziert ist.

Wer es bös meint, könnte das WEF als Kürzel für «When Economist Fail» umdeuten. Doch verdient das WEF Annual Meeting Respekt dafür, dass es Jahr für Jahr schafft, Menschen aus der ganzen Welt für ein paar Tage in die Schweiz zu bringen und dafür sehr viel Geld zu bezahlen und vor Ort liegen zu lassen. All die Kleingewerbler, Restaurantbesitzer denen vom grossen Treiben Brosamen abfallen, müssten den WEF-Verantwortlichen die Füsse küssen. Doch diese Kommerzmaschine unter dem Deckmantel des Weltverbesserers droht aus allen Nähten zu platzen und zu einem Jahrmarkt zu verkommen, was ja selbst die WEF-Verantwortlichen anmahnen. Nichtsdestotrotz hat das WEF die Chance sich neu zu erfinden und sollte diese Chance nutzen, indem es die unbequemen, die Zurückgelassenen und auf der Schattenseite Lebenden nach Davos einlädt, was auch der Reputation der Schweiz in der Rolle eines verantwortungsbewussten Global Citizen gut täte.

Anders das Alpensymposium, das exklusiv aber wesentlich bescheidener daherkommt. Keine Bodyguards, keine Hubschrauber oder Luxuslimos, stattdessen hochkarätige Vorträge und Diskussionen im wesentlich kleineren Rahmen, der durch Teilnehmer und Sponsoren finanziert wird. Im Gegensatz zum WEF nimmt das Alpensymposium auch nicht für sich in Anspruch, den Zustand der Welt verändern zu wollen. Beide Events sind wunderbare Plattformen zum Austausch und zur Inspiration. Mehr aber