Angebot von Remote-Arbeitsplätzen erweist sich beim Recruiting als hilfreich

Schweizer Vorstände und Manager sind aktuell für verschiedene Krisenherde erste Ansprechpartner im Unternehmen. Von Lieferkettenproblemen über Kostendruck durch Inflation bis hin zu notwendigen Digitalisierungsprojekten stehen sie in vorderster Linie. Doch die grösste Herausforderung bedeutet über alle Branchen hinweg in der Schweiz – wie auch in Deutschland – der akute Fachkräftemangel.

Die Situation hat sich aus der Perspektive der Entscheider nochmals verschärft: Von April bis Juni stieg der Wert von 24 auf 31 Prozent. Ein Viertel des befragten Top-Managements sieht sich unter Druck und bewertet die Rekrutierung von Fachkräften als eine der dringlichsten Aufgaben im eigenen Unternehmen. Der Swiss Business Pulse ermittelte bereits zum neunten Mal die Stimmung Schweizer Managerinnen und Manager zur Geschäftsentwicklung. Die aktuelle Sonderauswertung beschäftigte sich mit den Themen „Home Office und Remote-Arbeitsplätze“.

IT Branche wird skeptischer

Trotz des überraschend positiven Rückblicks der Befragten auf die Geschäftsentwicklungen der letzten zwölf Monate, zeigt sich insbesondere in der IT-Branche Ernüchterung: 25 Prozent der Befragten gaben an, dass die Geschäftsentwicklung hinter den Erwartungen zurücklag. Im zweiten Quartal waren es noch 17 Prozent. Der Ausblick zur Auftragslage ist ebenfalls weniger positiv: 21 Prozent der befragten Managerinnen und Manager erwarten in den nächsten zwölf Monaten eine Verschlechterung. Im Vergleich dazu ergab die letzte Auswertung sieben Prozent.

Das Top Management sowie die zweite und dritte Führungsstufe sind sich über die Hauptherausforderungen einig – neben dem Fachkräftemangel bereitet die Liefersituation die grössten Probleme.

Positiv ist das Ergebnis zur Existenzbedrohung: Auf einer Skala von 1 bis 10 sprechen sich 47 Prozent der Pulse-Teilnehmenden für ein klares „Nein“ aus und fühlen sich existenziell nicht bedroht durch die aktuellen Rahmenbedingungen.

Homeoffice als Chance

In der Liste der Herausforderungen für Unternehmen in der Schweiz ist Covid-19 für Unternehmende zwar in der Prioritätenliste nach unten gerutscht, doch die Auswirkungen sind nach wie vor präsent. So werden die Arbeitsmodelle Homeoffice und Remote Work sukzessive im Alltagsgeschäft und in den Unternehmensphilosophien etabliert. Fast jeder neunte Befragte verfolgt ein hybrides Modell mit einer Mischung aus Anwesenheit im Office und Remote-Work-Arbeitsplatz. Die Zahl der mehrheitlich im Homeoffice Arbeitenden ist bei diesem Modell noch leicht höher als die Zahl der Mitarbeitenden, die hauptsächlich im Büro vor Ort sind.

Unternehmen sehen in der Remote-Variante eine der möglichen Lösungen für den Fachkräftemangel. Die Befragten beobachten, dass Attraktivität, Flexibilität und der geringere Co2-Fussabdruck durch reduziertes Pendeln zum Arbeitsplatz für Arbeitnehmer wichtige Auswahlkriterien bei der Jobsuche sind. Für 90 Prozent aller Teilnehmenden ist der Vorteil des Angebots von Remote Work zur erfolgreichen Rekrutierung von Fachkräften wichtig bis sehr wichtig!

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