Das moderne Büro ist viel mehr als zusammengewürfelte Tische und Sitzgelegenheiten. Heutige Arbeitswelten strahlen Ästhetik aus, sind für unterschiedliche Bedürfnisse flexibel aufgestellt und erfreuen den Benutzer. Um hier zu einer stimmigen Kombination zu kommen, braucht es kompetente Planung und Beratung.

Interview mit Daniel Weber von Georg Lutz

Sehen unsere Büros in wenigen Jahren so aus wie die von Google in Zürich oder Microsoft in Wallisellen? Ich kann da in Hängematten oder einer alten Skigondel arbeiten. Was bleibt hier eher Nische, und was wird in kleineren Unternehmen Mainstream – sprich Alltag?
Unterschiedliche Tätigkeiten werden an -unterschiedlichen Arbeitsplätzen realisiert. Es geht dabei um die Beantwortung der Frage, wo sich die Arbeitsherausforderungen am praktischsten lösen lassen. Man verrichtet seine Arbeit nicht mehr fix gebunden an einen Arbeitstisch. Das Lesen von Mails erledigen wir schon auf der Anfahrt zum Arbeitsplatz. Gespräche in kleiner Runde können wir angenehm in Sesseln realisieren. Zu einem wichtigen Telefonat oder konzentrierten Arbeiten an einem Vertragstext ziehen wir uns in Ruhezonen -zurück. Innenarchitektonisch können solche Arbeitslandschaften durch Raum-in-Raum-Konzepte realisiert werden. Es ist aber auch eine Vielzahl von Einzellösungen vorstellbar. Da kann eine Skigondel durchaus zum Zug kommen.

Die klassischen Grossraumbüros und die kleinen Einzelbüros gehören somit endgültig der Vergangenheit an?
In dieser Deutlichkeit würde ich das nicht unterschreiben. Es wird weiter Grossraumbüros geben. In diese integriert werden aber völlig neue und auch innovativere -Arbeitslandschaften entstehen, die sehr viel passgenauer und flexibler auf die Arbeitsbedürfnisse und Tätigkeiten der Mitarbeitenden eingehen können.

Das ist auch eine Frage der Generationen. Die sogenannte «Generation Z» arbeitet jetzt schon an der Universität sehr orts-unabhängig. Mit der Struktur klassischer Büros und Arbeitswelten können Sie als möglicher Arbeitgeber nicht mehr punkten. Ein attraktiver Arbeitgeber überzeugt heute mit modernen Arbeitszeitmodellen. Passende Arbeitswelten helfen bei der -Suche und dem Halten von neuen Talenten. Sie bleiben dann länger im Team.

Wie sehen die Büromöbel in solchen neuen Rahmen aus? Das muss doch eine enorme Herausforderung für Sie als Anbieter sein, wenn es heisst: Standard war gestern!
Ja, das ist eine Herausforderung. Unsere modularen Systeme für Arbeitsplätze und Stauraummobiliar sind jedoch flexibel und lassen sich problemlos an neue Gegebenheiten anpassen. Das gewählte System kann so mit dem Unternehmen mitwachsen und alle Veränderungen mitmachen – über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg. Bedingung dafür sind langlebige Produkte mit einem zeitgenössischen und gleichzeitig zeitlosen Design, sowie die Verwendung von hochwertigen und wieder verwertbaren Materialien.

Der Gesundheitsaspekt ist in Büros oft immer noch eine offene Baustelle. Wie kommt er in den smarten Büros zum Zug?
Heutige Bürolandschaften fördern die -Gestaltung der unterschied-lichen Arbeits-zonen und damit auch unsere Bewegung und reduzieren einseitige Haltungen. Sie sind nicht an einen fixen Arbeitsplatz gebunden, sind öfters in unterschiedlichen -Zonen unterwegs und in unterschiedlichen kommunikativen Handlungen tätig. Ohne Frage, die Bewegung wird im modernen Büro gefördert. Was den Arbeitsplatz selbst betrifft, geht der Trend in Richtung von -Tischen, an denen sie sitzend oder auch stehend arbeiten können. Selbst in Kon-ferenzräumen befinden sich heute Steh-tische. Diese Vielfalt dient der Gesundheit.

Wie sieht der Beratungs- und Umsetzungsprozess aus, wenn ein Kunde sich für eine Zusammenarbeit mit Ihnen interessiert? Gibt es hier strategische Meilensteine, die sich verallgemeinern lassen?
Wir versuchen immer, einen Beratungsprozess zu integrieren und auch vorzuschalten. Einzelne Möbel stehen zunächst nicht im Vordergrund. Es gilt die Bedürfnisse des Kunden in Erfahrung zu bringen. Zudem analysieren wir die internen Abläufe und Prozesse. Die Kommunikationswege zwischen den unterschiedlichen Abteilungen sollten transparent sein. Dann geht es um eine Raumanalyse. Natürlich steht die Vernetzung im Vordergrund, sprich, wer wann mit wem an welchem Thema und in welcher Form zusammenarbeitet. Im nächsten Schritt realisieren wir eine Grobplanung mit einem Zonenkonzept. Dann ist ein Feinkonzept an der Reihe, bei dem die Einzelarbeitsplätze, Teamarbeitsplätze oder technischen Zonen integriert werden. Erst dann kommen wir zu einer konkreten Möbelplanung.

Da werden strategische Meilensteine abgearbeitet?
Genau.

Warum ist bei Ihnen das Thema Swissness mehr als ein Marketingspruch?
Wir fertigen als Bigla seit 1925 selbst Büromöbel. Unsere Spezialität ist die Herstellung von Büromöbeln aus Stahlblech. Wir haben eine sehr hohe Fertigungstiefe. Bei uns finden Sie langlebige und hochwertige Produkte im zeitlosen Design. Das Team ist gleichzeitig flexibel und motiviert.

Das funktioniert auch in einem Hochpreisland Schweiz?
Wir sind nur im Schweizer Markt tätig. Natürlich sind wir durch verschiedene ausländische Mitbewerber einem starken Preisdruck ausgesetzt. Die Preissensibilität ist ausgeprägt. Trotzdem sind wir mit Innovationen und Optimierungen bisher gut gefahren.

Wie sehen Sie die Position Ihres Hauses im Markt? Und wohin wollen Sie sich entwickeln?
Die preiswerten Anbieter sind eine grosse Herausforderung. Gerade bei grossen Projekten oder Bundesausschreibungen zählt oftmals nur der Preis. Hier haben einige Wettbewerber einen Vorsprung. Mit unserem Sortiment punkten wir mit der Langlebigkeit, der am Markt oft gerühmten Qualität und dadurch auch mit Dauerhaftigkeit sowie den ökologischen Aspekten in der Herstellung, aber auch in der hochgradigen Wiederverwertbarkeit der Stahlblechprodukte. Zudem bieten die Produkte ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis. Kunden, die wir umfangreich beraten dürfen oder die sogar unser Werk im Emmental besichtigen, sind meist beeindruckt und erkennen den Mehrwert unserer Produkte.

Weitere Informationen:
www.bigla.ch