Martin Ostermeier ist Country Manager bei Ericsson Schweiz.

Für die Konsumenten / -innen wird das Thema Umweltschutz immer wichtiger. Eine aktuelle internationale Konsumentenstudie1 zeigt, dass 50 Prozent der Konsumenten/-innen besorgt über die Luft- und Wasserverschmutzung sind und ebenso viele es für notwendig halten, dem Klimawandel entgegenzuwirken. Das steigende Gesundheitsbewusstsein, Berichte über Umweltsünden und die jugendliche Klimabewegung scheinen bei der breiten Bevölkerung ein Umdenken zu bewirken. Zum Vergleich: Um die Jahrtausendwende sorgte sich gerade einmal jeder Fünfte um Wasser- und Luftverschmutzungen und nur jeder Zehnte dachte an das Klima.

Heutige Konsumenten / -innen verlangen mehr Nachhaltigkeit und rufen zum kollektiven Handeln auf. Neben der Politik und ihnen selber sehen sie auch die Firmen in der Pflicht. Sie erwarten, dass Unternehmen ihren Teil der Verantwortung wahrnehmen. Die Mehrheit der heutigen Konsumenten / -innen wendet bereits unterschiedliche Strategien an, um ihren Konsum umweltfreundlicher zu gestalten. Oft ist ihnen jedoch nicht bewusst, welche dieser Gewohnheiten die grössten Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die Ernährung wird von über 80 Prozent unterschätzt, wohingegen rund 70 Prozent die Auswirkungen der Smartphone-Nutzung überschätzen. Zugleich werden Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) auch als Chance gesehen: So wünschen sich zahlreiche Konsumenten / -innen, dass ihre Endgeräte Hilfestellungen für ein umweltbewussteres Leben bieten. Die Interessen der Konsumenten / -innen, ihr Handeln und ihre Ansicht bezüglich der ökologischen Chancen von ICT-Lösungen gehen dabei Hand in Hand. Konsumenten/-innen, die glauben, dass die Technologie bei der Lösung künftiger Umweltprobleme eine entscheidende Rolle spielen wird, haben auch Interesse an verschiedenen ICTLösungen, die ihnen helfen sollen, umweltbewusster zu leben.

Was die ICT-Industrie in Sachen Nachhaltigkeit beitragen kann, zeigt sich in der aktuellen Corona-Situation, die einen regelrechten Digitalisierungsschub ausgelöst hat. Tausende Mitarbeitende sind seit Wochen im Home Office. Geschäftsreisen, Pendlerstrecken und Meetings vor Ort werden weitgehend vermieden. Stattdessen finden Video- und Telefonkonferenzen statt, und man arbeitet über Sharing-Plattformen zusammen. Das CO2-Einsparpotenzial ist enorm! Es ist zu hoffen, dass sich dieser Trend zu weniger Business-Verkehr über die Krise hinaus halten wird.

Einen Schritt weitergedacht, kann die ICT-Industrie auch einen Betrag zur besseren Steuerung des Verkehrs liefern. Zum Beispiel mit einer Echtzeitübertragung von Daten, um Kapazitätsengpässe laufend zu erkennen und mit intelligenten Fahrassistenten, dynamischen Verkehrsschildern oder vernetzen Parkleitsystemen zu entschärfen. So könnten Staus vermieden und der Parkplatzsuchverkehr reduziert werden. Dies schont die Umwelt und entlastet viel befahrene Ortschaften.

Auch bei dem in der Schweiz sehr aktuellen Thema Wasserqualität sind wirtschaftliche Lösungen gefragt. ICTTechnologien können Landwirte / -innen unterstützen, indem sie mit Sensoren oder Drohnen einfacher und schneller Daten zu Boden, Pflanzenzustand, Wetter und allfälligen Befall von Schädlingen erhalten. Mithilfe dieser Daten könnten Pestizide gezielter und besser dosiert eingesetzt werden.

Die Corona-Krise hat viel ausgelöst. Auch wenn Umweltthemen kurz aus den Schlagzeilen verdrängt wurden, wird das Bedürfnis nach einem gesunden und nachhaltigen Konsum noch verstärkt zurückkommen. Unternehmen tun gut daran, ihren Teil der Verantwortung mitzutragen.

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