Nachdem die Hauptkonstruktion des Messeneubaus steht und der Innenausbau auf Hochtouren läuft, lässt der Fassadenbau das fertige Gebäude immer sichtbarer werden. Der Eröffnung des Messeneubaus und der BASELWORLD im April 2013 steht also nichts im Weg. Ausserdem präsentierte die MCH Group mit einem Betriebsertrag von 266,2 Mio. Franken und einem Konzerngewinn von 39,5 Mio. Franken einen mehr als erfreulichen Halbjahresabschluss 2012.

Im ersten Halbjahr 2012 hat die MCH Group elf Eigenmessen durchgeführt. Im Weiteren war sie an vier Joint Ventures beteiligt und Gastgeberin von 24 Gastmessen, die von verschiedenen Veranstaltern in Basel, Lausanne und Zürich durchgeführt worden sind. An diesen Messen beteiligten sich 9242 ausstellende Firmen und sie verzeichneten fast 1,6 Millionen Besucherinnen und Besucher. Mit der Hotellerie- und Gastronomiemesse «Tipiace» wird die MCH Group zudem im Mai 2013 erstmals im Tessin eine Messe lancieren.

INTERVIEWBOX:

«Geschäftsführer»: Wie kommentieren Sie das Halbjahresergebnis 2012 der MCH Group?

Christian Jecker: Mit der Steigerung des Betriebsertrages um 18,2% gegenüber 2011 und 10,0% gegenüber 2010 stellt der im ersten Halbjahr 2012 erwirtschaftete Umsatz einen neuen Höchstwert des Unternehmens dar. Der Konzerngewinn, der gegenüber 2011 um 56,7% und gegenüber 2010 um 2,3% gesteigert werden konnte, liegt nur 2,4 Mio. Franken unter der Vergleichsperiode des Rekordjahres 2007. Dies, obwohl im Halbjahresabschluss 2012 ein Sonderaufwand von 8,4 Mio. Franken im Zusammenhang mit dem Primatswechsel der Pensionskasse enthalten ist.

Man kann also von einem starken Messehalbjahr 2012 sprechen?

Der Vergleich der Kennzahlen der einzelnen Messen mit ihrer letzten Durchführung zeigt, dass die meisten Messen in der Berichtsperiode trotz schwierigen und unsicheren wirtschaftlichen Bedingungen sehr stabil waren, was für die Fach- und Publikumsmessen gleichermassen gilt. Insbesondere aufgrund der Swissbau, welche jeweils in den geraden Jahren stattfindet, war das Veranstaltungsprogramm im ersten Halbjahr 2012 zyklusbedingt stärker als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Das hat sich auch positiv auf das Event-Services-Geschäft ausgewirkt. Hinzu kommt die Mehrheitsbeteiligung an der Asian Art Fairs Limited beziehungsweise an der Hong Kong International Art Fair (künftig Art Basel Hong Kong), die erstmals mit einem substantiellen Beitrag in die Rechnung eingeflossen ist.

Welche Prognosen stellen Sie für das Gesamtjahresergebnis 2012?

Wegen der grossen saisonalen Schwankungen – das Messeprogramm ist im ersten Halbjahr immer viel dichter und ertragsstärker als im zweiten Semester – darf hinsichtlich des zu erwartenden Jahresabschlusses allerdings nicht die gleiche Entwicklung wie im ersten Halbjahr erwartet werden. Zudem tangierten die Neubauarbeiten das Vermietungsgeschäft. Folgerichtig wird das Jahresergebnis unter dem Halbjahresergebnis liegen und sich zwischen den Ergebnissen 2010 und 2011 bewegen.

Um was geht es bei der von der MCH Group neu lancierten «Tipiace»?

«Tipiace» richtet sich an Profis der Hotellerie und Gastronomie sowie an alle, die an Spezialitäten und Delikatessen interessiert sind. Es ist die erste Messe der MCH Group in der italienischsprachigen Schweiz. Mit der Igeho in Basel und der Gastronomia in Lausanne organisiert die MCH Group ja bereits die beiden wichtigsten Lebensmittel- und Gastronomiefachmessen in der Schweiz. «Tipiace» ist als Biennale konzipiert, welche erstmals vom 4. bis 6. Mai 2013 in den Messehallen in Lugano stattfinden wird.

Wie ist der Stand bei den Bauarbeiten zum Messeneubau?

Wir sind zeitlich voll im Plan und wir können den Messeneubau termingerecht auf die BASELWORLD im April 2013 eröffnen. Die Hauptkonstruktion des Hallenneubaus steht. Stahl- und Elementenbau zwischen den längsseitigen Betonkernen sind abgeschlossen und das Trapezblechdach ist fertig verlegt. Bis Ende Jahr werden die Verkleidung der Fassaden und die Arbeiten an der Haustechnik abgeschlossen sein. Dann werden Rolltreppen, Türen und Tore eingebaut. Danach können wir den Neubau in Betrieb nehmen. Dabei müssen wir die Sicherheitskonzepte, die Logistik und sämtliche Anlagen testen sowie die Mitarbeitenden schulen, damit alles perfekt funktioniert.

Welche Entwicklungen gibt es hinsichtlich des Parkhauses?
 
Das ursprünglich entwickelte Gesamtprojekt sah ja vor, dass das Parkhaus stehen gelassen und einer Renovation inklusive neuer Fassadengestaltung unterzogen werden soll. Im Zuge der aus Kostengründen notwendigen Projektoptimierung wurde die Renovation des Parkhauses dann zurückgestellt, weil man sich auf die Realisierung des Hauptprojekts des Hallenneubaus konzentrieren wollte. Nun ist aber der Zeitpunkt gekommen, den Entscheid der Parkhaus-Renovation nochmal
zu hinterfragen und auch die Frage der Nutzung dieser Fläche nochmal zu prüfen. Deshalb vergeben wir dieser Tage an verschiedene Büros den Auftrag für eine Testplanung, um die verschiedenen Nutzungsoptionen aufzuzeigen. Die Ergebnisse dieser Testplanung werden voraussichtlich im ersten Halbjahr 2013 vorliegen. Abhängig von diesen Ergebnissen wäre der weitere Schritt dann die Ausschreibung
eines Architektur-Wettbewerbs.