Die wichtigste Ressource einer Unternehmung sind die Mitarbeitenden. Durch den steigenden Kostendruck in der aktuellen Wirtschaftslage nimmt die Arbeitsbelastung kontinuierlich zu. Ohne präventive Massnahmen sind Langzeitabsenzen absehbar, mit steigenden Kosten für Unternehmen und die Volkswirtschaft.

Verschiedene Faktoren sind massgebend, dass Mitarbeitende in einer Unternehmung ihre Leistungen erbringen können. Ein positives Umfeld verhilft zu grösserem Wohlbefinden und höherer Produktivität. In der aktuellen Wirtschaftslage nimmt die psychische Belastung kontinuierlich zu, Stress und Burnouts gehören vielerorts zum Arbeitsalltag und Anklagen aufgrund von  Arbeitsüberlastung mehren sich. Aus rechtlicher Sicht ist die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers klar definiert. Art. 328 OR verpflichtet den Arbeitgeber, die Persönlichkeit des Arbeitnehmers zu schützen, auf die Gesundheit Rücksicht zu nehmen sowie für die Wahrung der Sittlichkeit zu sorgen. Zudem muss er zum Schutz von Leben, Gesundheit und persönlicher Integrität die notwendigen Massnahmen treffen.

Dass in der heutigen Zeit der Druck auf die Arbeitnehmenden zunehmend steigt, zeigt auch die Stressstudie , welche 2010 zum zweiten Mal vom  SECO durchgeführt wurde. Diese belegt, dass sich ein Drittel der Erwerbstätigen häufig bis sehr häufig gestresst fühlt, was innerhalb von 10 Jahren einer Zunahme von 30% entspricht. Als Gründe werden Zeitdruck, unklare Anweisungen, soziale Diskriminierung, lange Arbeitstage und emotionale Anforderungen genannt.
Zu ähnlichen Ergebnissen hat eine Umfrage von Aon Risk Solution Schweiz AG und BGM Forum Schweiz unter ausgewählten Führungs- und HR-Verantwortlichen verschiedener Schweizer Firmen geführt. Aufhorchen lässt insbesondere die Tatsache, dass in vielen Unternehmungen Unklarheit darüber herrscht, wie hoch die effektive Absenzquote ist. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Katrin Villinger, Verantwortliche für Personenversicherungen beim Versicherungsbroker Aon Risk Solution Schweiz AG, bestätigt: „Ich empfehle den Unternehmen, Massnahmen im Bereich Gesundheits-Management zu lancieren oder weiter auszubauen. Dies fördert einerseits das Wohlbefinden und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, andererseits hilft es einem Unternehmen auch im Fall von Anklagen, wenn Bemühungen in diesem Bereich nachgewiesen werden können. In den meisten Fällen kann auch aus ökonomischer Sicht der direkte Nutzen aufgezeigt werden. Wir sind überzeugt, dass das berufliche Gesundheits-Management weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Viele Führungspersonen sind sich der hohen direkten und indirekten Kosten nicht bewusst, welche Kurz- und Langzeitabsenzen als Folge von arbeitsbedingter Überlastung für das Unternehmen selber, wie auch  für die Volkswirtschaft verursachen. Die indirekten Kosten schlagen hier gegenüber den direkten sogar doppelt zu Buche. Sie setzen sich unter anderen zusammen aus: steigender Arbeitsbelastung in der Abteilung, erhöhter administrativer und organisatorischer Aufwand sowie Know-How-Verlust. Ausgehend vom bereits bestehenden Fachkräftemangel wird  diese Problematik durch den Ausfall von Schlüsselpersonen zusätzlich verschärft.

Der Stressstudie entnehmen wir, dass sich ein gutes Führungsverhalten des direkten Vorgesetzten positiv auf die Arbeitszufriedenheit und das Stressempfinden auswirkt. Trotzdem ist das noch keine Garantie dafür, dass die Abteilungen von empathischen Vorgesetzten vor Ausfällen gefeit sind. Neben dem Schaffen möglichst optimaler Arbeitsbedingungen sind die Prävention, respektive die Früherkennung von möglichen Krankheitsfällen entscheidend. Dass das bei vielen Führungskräften zur Überforderung führt, verwundert nicht. Katrin Villinger rät in solchen Fällen zu rechtzeitigem Handeln: „Es ist besser, sich in einem frühen Stadium externe Hilfe zu holen, auch wenn dies Kosten verursacht. Diese sind in der Regel viel geringer als Folgekosten bei Langzeitabsenzen. In gravierenden Fällen kann es sogar Gerichtsfälle nach sich ziehen und so zum Reputationsschaden eines Unternehmens führen.“

„Wir verfolgen bei unseren Kunden im Bereich betriebliche Personenversicherungen einen ganzheitlichen Ansatz“, erklärt Marcel Abegg, Chief Broking Officer bei Aon. „Nebst der Beratung im Bereich des klassischen Risikotransfers (Unfall- und Krankenversicherung) legen wir den Fokus verstärkt auf die Kostentransparenz (Vollkostenrechnung der Kurz- und Langfristabsenzen) und darauf aufbauenden Massnahmen im Bereich Prävention, Absenzmanagement sowie Case und Care Management. Wir sind überzeugt, dass unsere Value Proposition im Bereich Sozialversicherungen einen Mehrwert für unsere Kunden und ihre Mitarbeitenden schaffen.“