Betrachtet man den Anteil der gewerblichen Fuhrparknutzer, welche Aussendienst- oder Servicefahrzeuge benötigen, so befinden sich beliebte Marken wie beispielsweise VW, Renault, Ford, Toyota, Opel oder Citroën im Einsatz. Bei den Kaderfahrzeugen werden oft Marken wie BMW, Mercedes und Audi bevorzugt. Die meisten dieser Fahrzeugmarken werden nicht nur in unseren europäischen Nachbarländern produziert, die Verkaufspreise liegen zudem in aller Regel unter jenen in der Schweiz – auf den ersten Blick.

 Vergleichsbasis genau anschauen

Wer hat nicht bereits mit dem Gedanken gespielt, seine Fahrzeuge jenseits der Grenze zu kaufen? Sieht man bei dem Handel doch bereits die Tausender Noten, welche man sparen könnte. So geht man meist ins Internet, um ein bestimmtes Fahrzeug zu konfigurieren. Aber die vielfältigen Ausstattungsmerkmale oder -pakete unterscheiden sich in Deutschland und in der Schweiz. Auch die Beschreibungen liefern meist nicht den gewünschten und benötigten Detaillierungsgrad.

 

Am besten lässt man sich die in Frage kommenden Fahrzeugmarken und -modelle doch bei einem Schweizer und einem ausländischen Händler rechnen. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Fahrzeugausstattung genau gleich definiert wird. Denn die Sonderausstattungen kosten auch im Ausland ihr Geld. Aufgrund des Euro-Kursrutsches im letzten Jahr und der massiven Euro-Boni sind die Fahrzeuge hierzulande wieder attraktiver geworden. Zugegeben, es besteht ein Preisunterschied, aber was beinhaltet dieser?

Einige Aspekte müssen bei den Kostengegenüberstellungen berücksichtigt werden, und die pauschal genannten Einsparungsprozente im Ausland sind kritisch zu hinterfragen:

• Auf bestimmte Marken und Modelle werden zwischen zwei und sieben Jahre Garantie gewährt. Ebenso werden Verschleissreparaturen bis 100‘000 km garantiert. In Deutschland beträgt die Garantie in der Regel nur zwei Jahre. Der Abschluss einer Garantieversicherung für weitere Jahre ist der Werksgarantie jedoch nicht gleichzusetzen.

• Bestimmte Marken und Modelle beinhalten in der Schweiz einen so genannten Gratis-Service bis zehn Jahre und/oder bis 150‘000 km, so zum Beispiel BMW, Audi oder Volvo. Gratis-Service ist im Neuwagenpreis zwar bereits berücksichtigt, stellt aber für den Kunden im laufenden Betrieb einen geldwerten Vorteil dar.

• Aus dem Euroraum selbst importierte Fahrzeuge kommen beim Wiederverkauf als Occasion generell schlechter, das heisst mit einem Wertverlust, weg. Der Wertverlust bei Occasionen kann im mittleren Preissegment bis 10 Prozent vom Eurotax-Verkaufswert betragen.

• Die gewünschte Ausstattung im Schweizer oder ausländischen Angebot muss exakt übereinstimmen.

Ein Preis- und Leistungsvergleich

Auf der Basis der eingangs gemachten Überlegungen wurde der Preisvergleich für ein typisches Kaderfahrzeug angestellt. Zu erwähnen ist, dass hier noch keine Händlerrabatte in Abzug gekommen sind, da diese händlerbezogen variieren können. Es ergab sich folgende Gegenüberstellung:

Vorteile mit Flottenmanagement

Weitere finanzielle Vorteile kommen zum Tragen, wenn die Geschäftsfahrzeuge beim Flottenmanager geleast und verwaltet werden. Die speziellen Rabattkonditionen für den Fahrzeugkauf, welche der Flottenmanager beim Schweizer Fahrzeugimporteur geniesst, werden vollumfänglich an den Flottenkunden weiter gegeben und wirken sich entsprechend positiv auf die Leasingrate aus.

Ausserdem stellen Leasingraten objektbezogene, kalkulierbare Verbindlichkeiten in Form eines durchlaufenden Rechnungspostens dar. Die Liquidität des Flottenkunden bleibt vollumfänglich für eigene wichtige Investitionen erhalten, weil kein Kapital durch den Kauf von Betriebsmitteln gebunden wird. Im Rahmen einer Full Service-Dienstleistung überwacht der Flottenmanager auch die Wartungskosten und fordert allfällige Gratisreparaturen oder Garantiefälle ein.

Weitere kostensenkende Faktoren sind zum Beispiel Fahrertrainings. Sie helfen, den Verschleiss und die Wartungskosten am Fahrzeug zu verringern, zum Beispiel für Getriebe und Reifen. Die Treibstoffkosten reduzieren sich und nicht zuletzt sinkt das Unfallrisiko durch erhöhte Fahrersicherheit, was sich positiv auf Versicherungsprämien und unfallbedingte Absenzen auswirkt. Nebenbei haben reduzierte Kosten durch verringerten Verbrauch noch einen positiven Effekt auf die CO2-Bilanz.

CO2-Steuer beachten

Das revidierte CO2-Gesetz und die Ausführungsverordnung sind am 1. Mai 2012 in Kraft getreten. Hierin wurden die Zielwerte für CO2-Emissionen pro Kilometer in einer Übergangszeit bis zum Jahr 2015 und danach festgelegt. Die Emissionsvorschriften müssen für Erstimmatrikulationen seit dem 1. Juli 2012 eingehalten werden. Details können am besten aus erster Hand auf der Webseite des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) nachgelesen werden.

Beim Einzelimport eines Neuwagens seit Juli 2012 mit einem Emissionswert von beispielsweise 170g CO2/km und einem Leergewicht von 1‘649 kg liegt die Zielverfehlung bei 31g CO2/km und einer damit fälligen Lenkungsabgabe in Höhe von 2‘637.40 CHF. Eines der Ziele der CO2-Steuer ist es, dass sich der private oder gewerbliche Import von Neufahrzeugen auf Autos mit niedrigen Emissionswerten beschränkt. Es werden damit Treibstoffeinsparungen von jährlich rund 770 Millionen Schweizer Franken erwartet (Quelle: Eidgenössisches Departement UVEK).

Es gibt auch kritische Stimmen, welche sagen, dass diese Lenkungsabgabe letztlich im Wesentlichen zur Bestandswahrung und Förderung des inländischen Fahrzeugabsatzes beitragen soll. Falls Sanktionen fällig werden, werden diese Einnahmen bis Ende 2012 mittels Reduktion der Krankenkassenprämien an die Bevölkerung zurückverteilt. Ab 2013 fliessen die Einnahmen gemäss Gesetz in den Infrastrukturfonds. Beschränken wir uns auf die Fakten: der eigene Import von Neufahrzeugen mit grösserem Hubraum oder solchen, welche die Emissionsgrenzwerte übersteigen, kosten seit Juli 2012 zusätzlich.

Beat Imwinkelried ist Vorsitzender der Geschäftsleitung und Präsident des Verwaltungsrates bei Auto-Interleasing.

www.auto-interleasing.ch