Ist sie einfach ein «Heute» mit Retouchen, oder präsentiert sie sich grundlegend anders? Und was würde Letzteres bedeuten – wovon auszugehen ist –, auch wenn Politikbetreibende dies kaum jemals so darstellen wollen/können, damit man als einfacher Bürger sich vorstellen kann, wie die Welt seiner Kinder dereinst aussehen und funktionieren wird.

Vor allem technologische Entwicklungen werden unsere Welt möglicherweise nachhaltiger verändern, als dies im Übergang vom 19. zum 20. Jahrhundert der Fall war. Und es geht rasant! Wenn zum Beispiel – von der Öffentlichkeit kaum bemerkt – die deutsche Regierung bekannt gibt, ab 2030 keine mit Benzin betriebenen Autos mehr in Verkehr setzen zu wollen – also in etwa 13 Jahren –, dann fragt man sich, wie es einer Stadt wie Basel, die es in einem ähnlichen Zeitraum bis jetzt nicht geschafft hat, öffentliches WLAN einzuführen – angeblich aus Kostengründen –, gelingen soll, bis in die 30er-Jahre des laufenden Jahrhunderts eine Infrastruktur für nur noch durch Elektrizität angetriebene Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen. Ganz zu schweigen, welche Auswirkungen weitere zu erwartende Mobilitätsentwicklungen wie selbst fahrende Autos, GPS-gesteuerte Verkehrsflusssteuerung oder nutzerbasierte Verfügbarkeit haben und welche entsprechenden Massnahmen dafür infrastrukturell, technisch oder rechtlich, ergriffen werden müssen.

Oder freuen wir uns hier zwar weiterhin über den Status einer im Bereich Life Sciences weltweit führenden Region, sollten dabei aber nicht vergessen, dass diese Führungsposition schnell verspielt ist, wenn man sich nicht laufend weiterentwickelt. Bereits im Gange ist so der Wandel zu einer durch Digitalisierung geprägten industriellen Produktion – als Industrie 4.0 bezeichnet –, in der Roboter Roboter bauen, welche immer mehr den Menschen als Arbeitskraft ersetzen.
Basel und der Region gehe es gut», sagte Thomas Kessler, Leiter Kantons- und Stadtentwicklung im Basler Präsidialdepartement, an einem Anlass einer regionalen Bank am 22. Oktober. In seinem Referat gab er aber zu bedenken, wenn kommende Generationen weiterhin von einer prosperierenden Wirtschaft und intakten Lebensbedingungen profitieren sollten, müsste jetzt schon in steigende Konkurrenzfähigkeit und Lebensqualität investiert werden. Oder einfach gesagt: Unsere ­Region muss sich insgesamt für den zunehmenden Konkurrenzdruck fitmachen!

Konkret forderte Thomas Kessler die Förderung des Unternehmertums und Investitionen in Bildung, Forschung sowie Entwicklung und wies darauf hin, dass im Jahr 2030 eine Mehrheit der dann auf diesem Globus lebenden neun Milliarden Menschen in Städten wohnen und arbeiten wird, was neben ökologischen auch enorme soziale Auswirkungen haben werde. Deshalb gelte es, die Menschen auf diesen Weg mitzunehmen und ihnen Chancen zu eröffnen. Kinder müssten früh gefördert und der gesellschaftliche Zusammenhalt verstärkt werden. Laut Thomas Kessler müsste Basel zudem eine Stadt der kurzen Wege werden, wo Wohnraum und Arbeitsplätze schnell erreichbar seien. Damit der prosperierende Lebens- und Arbeitsstandort Basel auch für kommende Generationen erhalten bleibt, dafür müsse gerade in guten Zeiten investiert werden, denn in schlechten Zeiten würden dazu die Mittel fehlen. Thomas Kessler hält es für unerlässlich, dass wir alle Verantwortung für kommende Generationen übernähmen, wie dies bereits unsere klugen und vorausschauenden Vorväter getan haben, indem sie zum Beispiel für grosszügige Strassenführungen, eindrückliche Schulhäuser und prägende Architektur in der Stadt gesorgt hätten.