Kapital
Gutes Management des Kapitals ist wichtig.

In der Schweiz geben rund 100’000 KMU an, dass es für sie herausfordernd ist, an liquide Mittel zu kommen. Diese Problematik kann zu Engpässen führen, die nicht nur ein erhöhtes Risiko darstellen, sondern auch die Effizienz der aktuellen Geschäftstätigkeit beeinflussen. Um dem vorzubeugen ist eine Analyse des Zahlungsverkehrs, der Einnahmen und Ausgaben notwendig. Doch welche Alternativen bieten sich Schweizer KMU?

Die erste Option liegt auf der Hand, wird aber nicht selten vergessen. Hohe Vorfinanzierungen bei Aufträgen, lange Forderungslaufzeiten oder Zahlungsausfälle sind häufige Gründe für Liquiditätsprobleme. Diese können aber durch einfache Tricks verhindert werden:

  • Betreiben eines beispielhaften Forderungsmanagements – oft wird das Debitorenmanagement vernachlässigt – wann wurden Rechnungen geschrieben und wie lange sind Zahlungen bereits überfällig. Moderne Software Lösugen wie bspw. Tresio erleichtern Ihnen das Leben grösstenteils.
  • Durch die Einräumung von Skonto und anderen Abschlagszahlungen können Zahlungsanreize gesetzt werden, um schneller und zuverlässiger offene Debitoren in liquidide Mittel zu wandeln.
  • Etliche Studien zeigen, dass ein regelmässiger und freundlicher Austausch mit den Kunden zu massiv besserem Zahlungsverhalten führt. Man sollte sich auf einen freundlichen, aber gut strukturierten Mahnprozess fokussieren und regelmässig mit den Kunden telefonieren. Rechtliche Schritte sollten lediglich der letzte Schritt sein.

Factoring / Debitorenfinanzierung
Als zweite wichtige Finanzierungsalternative bietet sich oft das Factoring resp. die Debitorenfinanzierung an. Beim Factoring wird die Forderung gegen einen Abschlag weiter an ein anderes Unternehmen verkauft. Dies verschafft sofort Liquidität. Als Alternative zum effektiven Verkauf einer Rechnung (Factoring), können auch Debitorenrechnungen vorfinanziert werden lassen. Bei der Debitorenvorfinanzierung handelt es sich um eine günstigere und flexiblere Alternative zum traditionellen Factoring und der Kunde erfährt nichts von der Abtretung der Forderung. Neben traditionellen Anbietern bietet hier die Firma Advanon neue digitale Lösungen.

Crowdlending
Eine weitere mögliche Alternative zum traditionellen Bankkredit ist das Crowdlending. In den letzten Jahren sind viele neue, digitale Plattform im Schweizer Markt entstanden. So bieten bspw. Lend.ch, Swisspeers oder CreditGate24 sehr effiziente Plattformen für die direkte Finanzierung eines KMU. Dabei werden langfristige Ratenkredite aufgenommen und der KMU Unternehmer resp. die Unternehmerin können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Dabei kommt das Geld nicht von einem Finanzinstitut, sondern von Privatanlegern, welche nicht selten auch ein Interesse am Schweizer Werkplatz haben. Wie so oft ist die herkömmliche Lösung nicht zwingend die Beste. Die Digitalisierung brachte wohl einige Herausforderungen im operativen Bereich mit sich, sie hat aber auch für KMU ein grosses Tor an finanziellen Möglichkeiten geöffnet. Alternativen zu prüfen resultiert meist nicht nur in besseren Konditionen, sondern vielmehr auch in einem durchaus positiven Kundenerlebnis und sehr schnellen Prozessen.