Eleganz gepaart mit Performance – dafür steht der neue Aston Martin DB12.

Es gibt Supersportautos und es gibt Aston Martin. Was macht diese Marke so faszinierend? Auf Spurensuche in Südfrankreich mit dem neuen DB12.

Azurblaues Wasser, rötliche Felswände und dazwischen Palmen, Pinien und duftender Jasmin. Die französische Riviera zeigt sich an diesem Morgen wieder einmal von ihrer schönsten Seite. Wäre da nur nicht der brandneue Aston Martin DB12, der der pittoresken Landschaft die Aufmerksamkeit abringt. Aston Martin – seit 110 Jahren eine Supersportwagen-Schmiede, die James Bond mobil hält und auch Nichtagentinnen und -agenten fasziniert. Sie verkörpert seit jeher Luxus, Understatement und Performance – eine Kombination, die Ikonen hervorbrachte.

DB4, DB5, Lagonda, DBS, DBX und nun der DB12. Ob der neuste Supersportwagen ebenfalls das Zeug zur Ikone hat? Wie er so dasteht, so schön, so schick und so elegant, stehen die Chancen gut. Die grüne Lackierung «Iridescent Emerald» kitzelt jedes Detail aus der Karosserie aus Aluminium-Verbundstruktur. Etwas mehr als 1 600 Kilogramm bringt der Zweisitzer auf die Waage. Das wahre Herzstück des DB12 befindet sich aber unter der langen Motorhaube, knapp hinter der Vorderachse: ein aufgepimpter 4.0-Liter-V8-Biturbomotor. Dank der Leistungskur kommt er neu auf 680 PS und 800 Newtonmeter Drehmoment.

FANFAREN UND GÖTTERDÄMMERUNG
Wie Engelsflügel gleiten die Türen des DB12 beim Öffnen leicht nach oben. Und ja, das Cockpit hat nun endlich auch ein zeitgemässes Update erhalten, samt Touchscreen und Smartphone-Einbindung. Und diesmal ist es auch kein Überbleibsel von AMG, sondern selbst entwickelt. Aber wir wollen Fanfaren und Götterdämmerung. Startknopf drücken und der DB12 setzt seine majestätischen Kräfte frei. Ein tiefes Brüllen, das nur einem V8 entstammen kann, knallt gegen die Felswände oberhalb Monacos. Gänsehaut. Schon ein leichtes Zupfen am Gaspedal macht klar: Der DB12 will die Welt nicht retten, er will sie dominieren – und das wohltönend mit einem leichten Hang zur akustischen Übertreibung.

Die legendäre Route de Napoléon wartet darauf, erobert zu werden. Die berühmte Strasse, die Napoléon nach dem Verlassen seines Exils auf Elba entlang marschierte, um sein Kaiserreich zurückzuerobern. Unter Triumphrufen marschierte er 1815 bis nach Paris und holte sich seine Macht zurück. Triumphal schlägt sich auch der DB12. Wie auf Schienen fräst er sich durch die Täler der Gebirgszüge der französischen Alpen. In 3.6 Sekunden schiesst man von 0 auf 100 km/h und kann schreckhaften Mitfahrern den Blutdruck in die Höhe treiben. Motor und Schaltung reagieren auf kleinste Regungen des rechten Fusses. Wie ein gieriges Raubtier hängt er am Gas, im GT-Modus noch etwas gieriger.

KLEBEN AM LIMIT
Der Hinterradantrieb treibt den DB12 mit brachialer Kraft voran, dank einer kürzeren Achsübersetzung, des neu kalibrierten Acht-Gang-Getriebes, das einem elektronischen Hinterachsdifferenzial zuarbeitet, und des sorgfältig abgestimmten Fahrwerks klebt der DB12 förmlich auf der Strasse und sorgt für ein unvergleichliches Fahrgefühl. Nichts scheint den heckgetriebenen Supersportler aus der Ruhe zu bringen. Und wenn doch, zeigt der Brite frühzeitig auf, wo die Grenzen der Physik liegen.

Trotz der Leistungsentfaltung legt der DB12 eine erstaunliche Laufruhe an den Tag. Auch nach mehreren 100 Kilometern am Stück steigt man entspannt aus, während der Duft des feinen Leders noch ein Weilchen mitschwingt. Ob der DB12 als zweitüriger Super Tourer nun das Potenzial hat, eine Ikone zu werden? Die Antwort hierauf ist einfach: Er ist ein Gentleman, der sowohl um seine Erscheinung als auch um seine Performance weiss und dabei schweigt und geniesst. Mehr braucht man nicht zu sagen, ausser vielleicht noch den Preis: Offiziell gibt es noch keine Zahlen, aber er soll um die 225’000 Euro kosten.

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