Kreuzfahrten werden immer beliebter. Weshalb eigentlich?

In den letzten Jahren hat sich die Angebotspalette stark verändert. Kreuzfahrten sind längst nicht mehr nur etwas für Rentner, sondern sprechen ein sehr heterogenes Publikum an. Costa bietet unter anderem Weltreisen, Atlantikreisen, Reisen für Familien oder Mittelmeerreisen. Alle diese Produkte laufen in der Schweiz nach wie vor gut. Zudem haben Paare jeden Alters die Möglichkeit, eines unserer drei neoCollection-Schiffe zu buchen. Diese sind kleiner und luxuriöser und ermöglichen es, die Einzigartigkeit einer Kreuzfahrt in einer gediegenen, überschaubaren Atmosphäre zu geniessen. Einer Familie würde ich vielleicht ein grösseres Schiff mit mehr Attraktionen für die Kinder empfehlen. Unser Programm ist so breit, dass jeder das Richtige für sich findet. Das gilt auch für die Dauer der Reise. Wir bieten unseren Kunden Kreuzfahrten zwischen drei und 120 Tagen.

Nennen Sie mir einen Grund, weshalb ich stattdessen nicht einfach Strandferien buchen sollte.

Der Vorteil von Kreuzfahrtschiffen ist, dass sie Hotel und Destination in einem sind. Zudem bieten sie die Chance, viele verschiedene Orte bequem zu besuchen, ohne dass die Koffer immer neu gepackt werden müssen. Nach 10 Tagen am Strand kommt in der Regel eher Langeweile auf. Ein sehr gutes Argument für eine Kreuzfahrt ist auch das Preis-Leistungsverhältnis, das weit besser ist als in einem Resort. Es ist unglaublich, was man bei einem All-Inclusive-Package alles für sein Geld bekommt. Zudem offeriert ein Kreuzfahrtenschiff Luxus und unzählige Aktivitäten,  Sport- und Entertainment-Programme, Events und Ausflüge.

Kommt bei einem solch grossen Angebot der Erholungsfaktor nicht zu kurz?

Ganz und gar nicht, es steht ja jedem frei, was er mitmachen möchte und was nicht. Nehmen wir als Beispiel unser neues Flaggschiff, die Costa Diadema. Hier gibt es das Beste vom Besten in puncto Unterhaltung und Aktivitäten. Gleichzeitig verfügt das Schiff über viele Balkon-Kabinen, die gute Rückzugsmöglichkeiten bieten. Und als Alternative zu geführten Touren bieten sich Spaziergänge auf Deck an. Wichtig ist, die Bedürfnisse des Kunden zu kennen, so dass man ihn auf das perfekte Kreuzfahrtschiff bringen kann. Dazu braucht es eine professionelle Beratung. Schiffsneulinge muss man führen können. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich zu erholen. Gleichzeitig hat man immer etwas zu entdecken – vor allem abends. Auch das ist für unsere Kundschaft wichtig.

Es schwimmen ja mittlerweile wahre Entertainment-Boxen auf den Weltmeeren herum. Was bietet Costa, was andere nicht haben?

Mit unserem neuen Approach "Italy’s Finest" möchten wir unseren Gästen das Beste von Italien offerieren. Das reicht von der Leidenschaft und Gastfreundlichkeit über den Stil bis hin zur Qualität. Wir legen sehr viel Wert darauf, dies auf allen Schiffen anbieten zu können, weshalb alle entsprechend angepasst werden. In der Gastronomie setzen wir auf den besten Wein, den besten Kaffee, die beste Glacé. Damit möchten wir herausstechen. Costa ist seit 67 Jahren auf dem Markt und will das auch zeigen. Wir sind ein internationales Unternehmen mit Sitz in Italien. In diesem Land kennen wir uns aus und möchten das Beste davon weitergeben. Das ist unser USP, mit dem wir uns von den Mitbewerbern abheben.

Im vergangenen Jahr unterboten sich viele Kreuzfahrtunternehmen mit Rabattangeboten. Wie entwickeln sich die Preise 2015?

Costa hat eine ganz klare Preisstrategie mit festgelegten Tarifen. Eine eigene Abteilung beobachtet den Markt und sorgt dafür, dass wir durchs Band weg konkurrenzfähig sind. Da wir ein super Preis-Leistungs-Verhältnis haben, können wir im Wettbewerb mit den Nachbarsländern bestehen. Für die Qualität und Leistung, die wir anbieten, sind die Preise ausgesprochen attraktiv. Wir sind in einem gewissen Segment tätig und möchten es auch bleiben. Natürlich haben auch wir unsere Preise an den Euro angepasst. So sind nun viele Angebote 15 bis 20 Prozent günstiger sind. Wie sich das in Zukunft einpendeln wird, muss sich noch zeigen. Im Moment sind die meisten Anbieter in der Tourismusindustrie eher vorsichtig.

Die Costa-Flotte ist auf der ganzen Welt unterwegs und verfügt über mehrere High-Class-Schiffe. Werden weitere folgen?

Wir werden auch in Zukunft in neue Schiffe investieren, zurzeit wird aber noch nichts kommuniziert. Für viel Beachtung sorgt derweil unser jüngstes Schiff, die Costa Diadema, die das grösste europäische Kreuzfahrtschiff ist und über alle Annehmlichkeiten verfügt. Deshalb bemühen wir uns, sie für Schweizer Kunden attraktiv zu machen. So gibt es ab Zürich einen Charterflug nach Genua, bei dem man das Gepäck am Flughafen abgibt und es in der Kabine wiederfindet. Das ist ein echt toller Service. Allgemein bemühen wir uns, die Schweizer leichter und schneller an die Häfen zu bringen.

Ihre Angebote richten sich nicht nur an Private, sondern auch an Firmen.

Ein Firmenevent auf hoher See ist ein besonderes Erlebnis. Wir selbst organisieren zwar keine solchen Anlässe, arbeiten aber mit spezialisierten Partnern aus der Reisebranche zusammen. Eine Ausnahme war der grosse Salesevent Champions of the Sea im Februar, den Costa selbst veranstaltete. Auch im Firmenbereich ist die Angebotspalette breit und das Preis-Leistungs-Verhältnis gut.

Kreuzfahrtunternehmen waren bislang nicht gerade für ihr Umweltbewusstsein bekannt. Findet hier ein Umdenken statt?

Das ist bei uns schon längst geschehen. Wir sind froh, verschiedene Initiativen ergriffen zu haben. Beispielsweise sind wir den IMO-Anforderungen verpflichtet und führen freiwillig Nachhaltigkeitsreporte, die wir veröffentlichen. Diese geben Auskunft zur Abfallbeseitigung, zu Energie- und Wassersparmassnahmen und zur Energieeffizienz. Zudem sind alle unser Schiffe zertifiziert: Nachhaltigkeit und Umwelt werden bei Costa gross geschrieben.

Sie leiten seit kurzem das Schweizer Costa-Team; zuvor waren Sie viele Jahre für einen Ferienhausanbieter tätig. Wie kam es zu dieser Umorientierung?

Ich suchte eine neue Herausforderung und wollte meinen Horizont erweitern. Meine zwei letzten Jobs waren in der Reisebranche und ich wusste: Da gehöre ich hin. Als das Angebot von Costa Crociere kam, musste ich nicht lange überlegen. Es ist faszinierend, für so einen grossen, internationalen Konzern zu arbeiten. Damit ging ein Traum in Erfüllung, denn Kreuzfahrten haben mich schon immer fasziniert. Ich bin ein alter Hase in der Reisebranche und dies ist ein sehr interessanter und komplexer Bereich. Zudem kann ich als gebürtige Italienerin auch Italy’s Finest voll und ganz unterstützen. Leider gibt es gegenüber Italienern viele Vorurteile, dabei hat diese Kultur, mit der ich aufgewachsen bin, so viel zu bieten.

Wie unterscheidet sich Costa von ihrem früheren Arbeitgeber Center Parcs?

Es sind zwei völlig unterschiedliche Unternehmen. Center Parcs ist ein grosses internationales Unternehmen mit Sitz in Frankreich, Costa Crociere ist ein noch grösseres mit Sitz in Italien. Sprachliche Barrieren gibt es für mich weder im Französischen, das ich sehr gut beherrsche, noch im Italienischen, meiner zweiten Muttersprache. Ich kann und will nicht aufzählen, was wo besser oder schlechter ist. Natürlich kann ich mich in der ganzen Italianità besser bewegen, das ist ein Stück Heimat. Davon profitieren sowohl ich wie auch Costa. Es bleibt spannend.

Welche Ziele haben Sie als Geschäftsführerin und wie wollen Sie diese erreichen?

Unser Ziel ist zu wachsen, und das werden wir auch realisieren. Dazu haben wir unser Team um zwei Personen aufgestockt. Wir arbeiten intensiv daran, unsere neue Kampagne zu lancieren und die Angebote für den Markt Schweiz zu optimieren. Beispielsweise mit neuen Direktflügen zu wichtigen Abfahrts-Destinationen. Zum ersten Mal in der Geschichte von Costa Schweiz wurde im Januar ein Werbespot aufgeschaltet. Ich bin stolz darauf, diese Chance überhaupt bekommen zu haben. Zudem möchte ich unsere zahlreichen guten Partnerschaften pflegen und intensivieren.

www.costakreuzfahrten.ch