Das Büro ist ein Ort, an dem Menschen viel Zeit verbringen. Daher ist es wichtig, auf die Hygiene im Büro zu achten, um die Ausbreitung von Krankheiten und Infektionen zu verhindern sowie die Produktivität der Beschäftigten zu verbessern.

Welche Bedeutung hat Hygiene im Büro?
Eine saubere Büroumgebung kann ein wichtiger Erfolgsfaktor für ein Unternehmen sein. Gesundheit und Wohlbefinden der Angestellten hängen zu einem erheblichen Teil von der Bürohygiene ab. Aus diesem Grund sollten sich Arbeitgeber für ein Hygienekonzept einsetzen, das Viren und Bakterien zuverlässig bekämpft. Die Gefahren für die eigene Gesundheit sind unsichtbar und werden leider oft unterschätzt. Im Büro können Krankheitserreger leicht übertragen werden, sei es durch Berührungen, durch Sprechen, Husten oder Niesen freigesetzte Tröpfchen, durch die Luft sowie durch Gegenstände, wie zum Beispiel Computertastaturen.

Dabei ist es nicht die von vielen vermutete Toilette, die die meisten Bakterien auf der Oberfläche enthält. Telefon und Schreibtisch haben mit ungefähr 26.000 und 21.000 Oberflächenbakterien eine höhere Keimgefahr als die Toilette, auf deren Oberfläche sich lediglich 50 Bakterien tummeln. Auch die Computertastatur stellt mit 7.500 Bakterien eine Übertragungsgefahr von Krankheitserregern dar.

Warum steigert sich die Produktivität, wenn es sauber ist?
Die Produktivität der Angestellten lässt sich nicht nur mit Hilfe optimierter Workflows und Ordnungsstrukturen verbessern, sondern auch durch die richtige Arbeitsplatzhygiene.

Wissenschaftliche Untersuchungen haben festgestellt, dass die kognitive Leistungsfähigkeit der Beschäftigten unter einem unsauberen Arbeitsumfeld leidet. So nimmt die Intelligenz langfristig ab, wenn sich Mitarbeitende in ihrem Arbeitsumfeld nicht wohl fühlen.

Neben dem Wohlfühlfaktor spiegeln sich saubere Büros in einer erhöhten Effizienz wieder, da für spontane Säuberungsaktionen und daraus resultierende Streitigkeiten unter Mitarbeitenden keine Zeit verschwendet wird.

Ein sauberes Arbeitsumfeld wirkt sich nicht nur vorteilhaft auf die Arbeitsmoral und die Motivation aus, sondern es kann auch die Ansteckungsgefahr von Krankheiten reduzieren, was insbesondere während der Grippezeit von grosser Bedeutung ist. Je seltener Mitarbeiter ausfallen, umso höher ist die Produktivität eines Unternehmens.

Hygienemassnahmen zur praktischen Umsetzung
Unternehmen haben einen grossen Katalog an Massnahmen zur Infektionsprävention. Folgende Punkte sind für eine gute Bürohygiene wichtig:

– Hygieneplan und Vorschriften zur Klärung der Zuständigkeiten
– regelmässiges und korrektes Händewaschen und Händedesinfektion
– regelmässige Geräte- und Tischdesinfektion
– Essen und Rauchen nur in dafür vorgesehenen Bereichen
– saubere Innenraumluft

Hygieneplan
Hygienevorschriften müssen die Zuständigkeitsbereiche für Mitarbeitende und Reinigungskräfte klären. Um die Einhaltung solcher Regeln sicherzustellen, sollten gegenseitige Kontrollen und mögliche Bestrafungen bei Missachtung eingeführt werden.

Richtiges Händewaschen
Drei von fünf Infekten sind auf unsaubere Hände zurückzuführen. Statistisch betrachtet waschen sich rund 40 % aller Beschäftigten nach dem WC-Besuch nicht ihre Hände. So verteilen sich Krankheitserreger schnell auf Tastatur, Maus und Telefon. Dabei ist richtiges Händewaschen einfach: Antibakterielle Seife wird zwischen Handflächen, Handrücken, Fingerzwischenräumen und unter den Nägeln verteilt. Danach werden die Hände mindestens 10 Sekunden lang aneinander gerieben, wobei das Wasser wenigstens eine Temperatur von 16 Grad haben sollte, um Erkältungsviren zu entfernen. Papiertücher zum Wegwerfen eignen sich für das Abtrocknen besser als Handtücher oder Händetrockner, da diese ein hohes Übertragungsrisiko für Infektionen darstellen.

Desinfektionsmittel
Nach dem Händewaschen empfiehlt es sich, die Hände zu desinfizieren. Beim Kauf von Desinfektionsmitteln ist auf die Kennzeichnung zu achten. Desinfektionsmittel mit der Kennzeichnung „viruzid“ wirken gegen behüllte und unbehüllte Viren. Wenigstens eingesetzt werden sollten mit „begrenzt viruzid“ gekennzeichnete Mittel, da diese wirksam sind gegen behüllte Viren, wie zum Beispiel Herpes oder Coronaviren.

Neben den Händen sollten auch Gegenstände wie Telefon, Tastatur, Maus und Schreibtisch regelmässig desinfiziert werden. Dazu wird ein Mikrofasertuch mit Desinfektionsmitteln besprüht, um vorsichtig über die Bürogegenstände zu wischen. Wichtig ist, das Tuch nicht zu nass werden zu lassen, damit keine Feuchtigkeit in technische Geräte eindringen kann.

Essverbot am Arbeitsplatz
Eine der grössten Infektionsquellen ist das Essen am Arbeitsplatz. Sogar winzige Essensreste auf dem Schreibtisch können zu einem grossen Keimwachstum führen, weshalb auf keinen Fall am eigenen Platz gegessen werden sollte.

Gesunde Luft in Innenräumen
Neben regelmässigem Lüften kann ein Klimaanlagesystem, das Schadstoffe aus der Luft filtert, verwendet werden. Um die Luftfeuchtigkeit zu regulieren, sind Pflanzen und Zimmerbrunnen empfehlenswert.