Eine Humeruskopffraktur schränkt die Bewegungsfreiheit deutlich ein und verursacht zudem starke Schmerzen. Wie es zu einem Bruch des Oberarmkopfes kommen kann, welche Behandlungsmöglichkeiten existieren und wie lange der Heilungsprozess dauert, erklärt dieser Artikel.

Was passiert bei einem Bruch des Oberarmkopfes?
Bei einer Humeruskopffraktur kommt es zu einem Bruch des Oberarmkopfes. Vor allem Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter, die an Osteoporose leiden, sind betroffen. Der Bruch entsteht durch einwirkende Kräfte von aussen, wie beispielsweise durch einen Sturz auf die Schulter.

Der Oberarmknochen besteht aus dem Schaft und dem Kopf, der etwa dreimal grösser ist als die zugehörige Gelenkpfanne. Diese Relationen machen das Schultergelenk zum beweglichsten Gelenk, das im Körper des Menschen vorkommt. Der Kopf des Knochens ist durch einen kurzen Hals vom restlichen Knochen abgegrenzt und besitzt zwei knöcherne Erhebungen, an denen die Muskeln ansetzen.

Die Humeruskopffraktur zählt zu den sogenannten proximalen Oberarmbrüchen, da der Bruch nahe dem Schultergelenk auftritt. Sie ist eine der häufigsten Verletzungen im fortgeschrittenen Lebensalter; die Inzidenz bei Frauen ist zwei- bis dreimal höher als bei Männern.

Jüngere Menschen, vor allem Jugendliche, erleiden aufgrund der alterstypisch dichten Knochen nur bei starken Traumata eine Humeruskopffraktur.

Behandlung einer Humeruskopffraktur
Die erforderlichen Behandlungsmassnahmen hängen vom Schweregrad der Fraktur ab.

Infrage kommen:

  • die konservative Behandlung mittels Ruhigstellung und Physiotherapie
  • die operative Behandlung

Bei einer akuten Fraktur steht die Linderung der starken Schmerzen im Vordergrund. Medizinische Interventionen zielen zudem darauf ab, weitere Schäden des Gelenks zu vermeiden. Ist eine Schulterverrenkung anzunehmen, sollten Betroffene das Gelenk nicht selbst einrenken, da dadurch weitere Verletzungen entstehen können. Stattdessen ist ein Arzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen. Dort stellen die Behandler mittels bildgebender Verfahren fest, ob eine Fraktur vorliegt und welchen Schweregrad diese aufweist.

Sind die Bruchstücke des Humeruskopfes nicht verschoben, ist ein konservativer Therapieansatz möglich. Die Mediziner stellen den Oberarm mit einem Verband ruhig; eine begleitende Kältetherapie ist möglich. Eine Mobilisierung des Arms erfolgt nach etwa einer Woche durch leichte Übungen. Regelmässige Röntgenkontrollen überwachen den Fortschritt, der durch die Physiotherapie zu erwarten ist.

Selten behandeln die Ärzte auch komplizierte Brüche an der Schlter mit konservativen Mitteln, vor allem dann, wenn eine Operation aufgrund des Allgemeinzustandes des Patienten ein zu hohes Risiko birgt. Bei der Berit Klinik finden Sie in der Schweiz Spezialisten, welche eine umfassende Diagnose erstellen und Sie vom ersten Gespräch, über die Operation, bis hin zur Nachbehandlung begleiten.

Ist ein operativer Eingriff erforderlich, erfolgt ebenfalls eine vorherige Ruhigstellung des Arms. Die OP findet normalerweise innerhalb von zehn Tagen nach dem Bruch statt. Liegen Verletzungen der Gefässe und/oder Nerven vor oder sind solche Läsionen anzunehmen, kann ein sofortiger Eingriff indiziert sein, um bleibende Schäden zu vermeiden.

Verlauf und Prognose der Humeruskopffraktur
Um die sogenannte gefrorene Schulter – eine schmerzhafte Versteifung des Schultergelenks – zu vermeiden, sollten die Behandler das Gelenk nicht länger als drei Wochen vollständig ruhigstellen.

Eine operative Behandlung kann gelegentlich mit Komplikationen einhergehen. Dazu zählen Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Nachblutungen. Ältere Patienten tragen das Risiko weiterer Komplikationen wie der Humeruskopfnekrose, schmerzhaften Einklemmungen von Weichteilen im Gelenkspalt und Verletzungen der Gelenklippe. Schwere Frakturen erhöhen die Gefahr, dass es zu einer anhaltenden Schädigung von Gefässen und/oder Nerven kommt.

Bei zehn bis 20 Prozent der Patienten ist die Schulter nach der Fraktur weniger beweglich als vorher.

Nach einem Bruch des Oberarmkopfes können auch bei einem komplikationslosen Verlauf noch sechs bis acht Wochen lang bewegungsabhängige Schmerzen auftreten.

Prävention der Humeruskopffraktur
Vorbeugende Massnahmen gegen den schmerzhaften Bruch existieren nicht. Wer sich schützen möchte, vermeidet Stürze und schützt sich beim Sport mit Protektoren. Die frühzeitige Diagnose einer bestehenden Osteoporose ermöglicht eine Behandlung der Grunderkrankung und kann dazu beitragen, das persönliche Risikoverhalten zu verändern.