Ob Stückgut, Pakete oder Kurier: Die Schweizerische Post transportiert jede internationale Sendung und nimmt ihren Kunden die Verzollung komplett ab. Von dieser Lösung profitiert die Jacob Rohner AG, die letztes Jahr rund 5 000 internationale Pakete mit der Post versendet hat.

Die Jacob Rohner AG ist ein KMU mit Geschichte: 1876 als Stickereiunternehmen gegründet, feierte die Firma aus dem St. Gallischen Balgach 2006 ihr 130-jähriges Bestehen. Heutzutage produziert und vertreibt sie erfolgreich Qualitätssocken. Damit ist die Jacob Rohner AG eines der wenigen traditionsreichen Schweizer Textilunternehmen, die den Sprung in die Neuzeit geschafft haben. Die in der Schweiz und im Ausland bekannten Rohner-Socken werden im stationären Handel und über einen Webshop in die EU-Länder sowie nach Übersee vertrieben. Das Angebot umfasst alles, was der Fuss begehrt:
Im Sport- und Freizeitbereich ist von Ski- und Laufsocken über Trekkingstrümpfe
bis hin zu Jagd- und Fischersocken alles dabei. Businesssocken für Frauen und
Männer sowie Damenstrümpfe sind weitere wichtige Sparten. Nach einer Komplettüberarbeitung des Webshops im Sommer 2012 nahm auch der Paketversand ins Ausland deutlich zu: «Wir standen plötzlich vor der Herausforderung, Pakete im grossen Stil zu exportieren und zu verzollen», sagt Peter Meier, Chief Financial Officer von Jacob Rohner. Anfangs versandte man die Bestellungen nicht mit der Post, sondern mit einem anderen Anbieter. Als 2010 das Zollgesetz angepasst wurde und Änderungen bei der Sammeleinfuhr nach Deutschland in Kraft traten, konnte dieser Anbieter keine passende Lösung präsentieren. Seither versendet die Jacob Rohner AG die jährlich rund 5000 internationalen Pakete mit der Schweizerischen Post. Seitdem funktioniere alles reibungslos, sagt Peter Meier: «Die Post holt die Pakete bei uns in Balgach ab und fertig. Danach haben wir nichts mehr damit zu tun. Für ein KMU mit beschränkten Ressourcen ist das ein grosser Vorteil.»

EU-Anbietern gleichgestellt
Szenenwechsel: Von Balgach geht es nach Basel an den Standort der Schweizerischen Post. Täglich werden hier hunderte Sendungen ins Ausland verzollt. Weil die Post von der Eidgenössischen Zollverwaltung als Empfängerin und Versenderin zugelassen ist, kann sie Ein- und Ausfuhrverzollungen direkt an ihren Standorten durchführen. So lassen sich Staus und Wartezeiten an der Grenze vermeiden und die Waren werden schneller abgefertigt. Post-Kundinnen und -Kunden profitieren von einem weiteren Vorteil: «Unsere Kunden sind bei Exporten in die EU dank einer speziellen Verzollungsvariante mit EU-Anbietern gleichgestellt. So können sie ihre Waren mit vereinfachter Mehrwertsteuerabwicklung und damit günstiger anbieten», erklärt Michael Hämmerli, Leiter International Logistics und Sales von Swiss Post International Logistics, dem zuständigen Bereich der Post. Ein Wettbewerbsvorteil, der auch der Jacob Rohner AG zu Gute kommt.

One-Stop-Shop-Lösung
Mit der Verzollungslösung der Post hat der Kunde über die ganze Lieferkette hinweg die gleiche Ansprechpartnerin. Die Post spediert die Waren ins Zielland, wo sie ein Logistikpartner übernimmt und dem Empfänger zustellt. Vom Ausland aus läuft es umgekehrt. Dazwischen liegt jeweils die Verzollung, von der die Kunden nichts merken. Sie liefern der Post lediglich eine Sammelrechnung der spedierten Waren. Diese führt die Ausfuhrabfertigung in der Schweiz und die Importverzollung im Einfuhrland durch. Die Kundinnen und Kunden erhalten nur noch die Ein- respektive Ausfuhrzollquittungen für die Akten. Die Sendungen können während des ganzen Transports elektronisch verfolgt werden. «Unsere Kunden, gerade auch KMU, schätzen diese One-Stop-Shop-Lösung. Wir hören immer wieder, dass es sehr bequem ist, für jedes Anliegen nur eine Ansprechpartnerin zu haben, egal um welche Transportetappe es sich handelt», sagt Michael Hämmerli. Auch Peter Meier ist vom Angebot überzeugt: «Anstatt von einer Stelle an die nächste verbunden zu werden, weil sich niemand für eine spezifische Frage zuständig fühlt, können wir unsere Ansprechperson bei der Post für jedes Anliegen kontaktieren.»
Und wie läuft der Transport und die Verzollung von Paketen der Jacob Rohner AG konkret ab? Wir verfolgen ein Paket für eine Kundin in München. Die Post holt die Bestellung zusammen mit allen anderen Paketen des Tages bei der Jacob Rohner AG ab. Die Sendungen nach Deutschland spediert die Post nach Basel, wo sie der Paketdienstleister und Post-Partner GLS übernimmt. In Neuenstein (D) werden die Pakete noch am gleichen Abend einfuhrverzollt. Danach transportiert GLS die Sendungen weiter, darunter auch das Paket nach München. Die Zustellung bei der Kundin erfolgt am nächsten Tag. Die Verzollung mit der Post laufe für die Jacob Rohner AG einwandfrei, sagt Peter Meier und lacht: «Wir haben gemerkt, dass das Ganze keine Hexerei ist, wenn man es nur den richtigen Leuten überlässt.»