Hiking in the Engadin Valley, St. Moritz, Switzerland

Die Allianz Zweitwohnungen Schweiz feiert im Oktober 2022 ihr zehn­jähriges Bestehen. Sie ist der nationale Dachverband der 34 regionalen Interessen­vertretungen der Besitzerinnen und Besitzer von Zweitliegenschaften in den Ferienorten der Schweiz.

In der Schweiz zählen wir 450’000 selbstbewohnte Ferienliegenschaften. Die Besitzerinnen und Besitzer lieben ihre Zweitheimat und sind am sorgfältigen Umgang mit der Landschaft interessiert. In den Destinationen geben sie jährlich rund CHF 8 Milliarden für den Konsum und den Liegenschaftsunterhalt aus, das sind 25% der schweizerischen Tourismuswirtschaft. Die Zweitheimischen sind treue Gäste und eine wichtige wirtschaftliche Stütze der Ferienorte.

Für die Allianz Zweitwohnungen Schweiz (Allianz) ist ein gutes und verständnisvolles Zusammenleben von Ein- und Zweitheimischen ein zentrales Anliegen. Ein wichtiger Punkt sind dabei die Tourismusgebühren. Auswärtige Personen, die eine Zweitliegenschaft besitzen, zahlen am Ort Steuern und Abgaben, werden aber von den Behörden mit Kurtaxen und Gebühren noch zusätzlich kräftig zur Kasse gebeten. Das fehlende Mitspracherecht führt oft zu emotionsgeladenen rechtlichen Auseinandersetzungen.

Mit unserem 2019 geschaffenen Qualitätslabel „Top Zweitwohnungs–Destination“ (www.allianz-zweitwohnungen.ch/label) zeichnen wir Destinationen aus, die einen offenen Dialog mit den Zweitheimischen führen und diese wertschätzen. Die Zweitheimischen können in den ausgezeichneten Destinationen bei den Entscheiden bezüglich der touristischen Entwicklung und der Verwendung der von ihnen entrichteten Kurtaxen mitwirken.

Aktuell wird in den eidgenössischen Räten über einen Systemwechsel bei der Wohn­eigentumsbesteuerung (Wegfall des Eigenmietwertes) verhandelt. Falls der Eigen­mietwert auch bei den selbstbewohnten Zweitliegenschaften wegfallen sollte, würde als Ersatz wohl eine Objektsteuer als neu geschaffene Zweitwohnungssteuer Platz greifen. Die Allianz weist mit aller Deutlichkeit darauf hin, dass sie eine steuerliche Mehrbelastung gegenüber heute nicht akzeptieren könnte.

Bei den Eigentümerinnen und Eigentümern der Zweitliegenschaften zeichnet sich ein    Generationenwechsel ab. Damit wird sich dieser Tourismusbereich stark verändern. Die nachfolgende Generation wird die Liegenschaften wohl anders nutzen als ihre Eltern. Das zunehmende Arbeiten im Remote- und Homeoffice – gefördert auch vom kürzlichen Lockdown – nehmen das neue Nutzungsverhalten bereits vorweg. Die neuen Zweitheimischen werden länger an ihren Ferienorten bleiben und zusammen mit den Einheimischen die Bergregionen mit neuen Ideen weiterbringen. Das ist für alle Beteiligten eine grosse Chance, die es zu nutzen gilt!

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